Sir Keir Starmer will am Montag einen ambitionierten Plan zur Reduzierung der Wartelisten im englischen Gesundheitssystem vorstellen. Im Mittelpunkt steht das Versprechen, eines der zentralen Wahlkampfversprechen zu erfüllen. Diese Initiative folgt einer herausfordernden ersten Halbjahresbilanz in der aktuellen Amtszeit. Der Plan sieht vor, zusätzliche 450.000 Termine für Tests und Untersuchungen in lokalen Diagnostikzentren bereitzustellen, die täglich zwölf Stunden geöffnet sein sollen. Durch eine direkte Überweisung durch Allgemeinmediziner in diese Zentren soll Patienten eine breitere Palette an Tests ermöglicht werden, ohne dass ein Facharztbesuch notwendig wird. Ein wesentlicher Bestandteil des Vorhabens ist, die aktuell 7,5 Millionen wartenden Patienten in England zu reduzieren. Laut dem Wahlmanifest der Labour-Partei sollen bis Ende der Legislaturperiode 92 Prozent der Patienten innerhalb von 18 Wochen entweder behandelt worden sein oder eine Entwarnung erhalten haben. Derzeit erreichen nur 59 Prozent der Patienten dieses 18-Wochen-Ziel. Starmer plant, ein neues Zwischenziel von 65 Prozent bis März des kommenden Jahres zu setzen. Ein "Elective Reform Plan" wird ebenfalls veröffentlicht, um Strategien zur Erreichung dieses Ziels aufzuzeigen. Zusätzlich zu den Diagnostikzentren will Labour die Verfügbarkeit von Tests und Konsultationen am selben Tag erhöhen. Es sollen 14 neue chirurgische Zentren innerhalb bestehender Krankenhäuser geschaffen werden, die sich auf weniger komplexe Eingriffe wie orthopädische Arbeiten und Kataraktoperationen konzentrieren. Krankenhäuser, die die schnellsten Verbesserungen bei den Wartezeiten erzielen, sollen mit Investitionen in Millionenhöhe für Gebäude und Geräte belohnt werden. Die NHS-Chefin Amanda Pritchard lobte die geplanten Reformen als Möglichkeit, nicht nur mehr Tests und Operationen anzubieten, sondern auch innovative Ansätze und mehr Patientenrecht durch die NHS-App zu fördern. Ed Argar, Schattengesundheitsminister, kritisierte jedoch, dass die vorherige konservative Regierung den Diagnostikprozess durch die Einführung von 160 Community Diagnostic Centres revolutioniert habe. Er warf Labour vor, nach 14 Jahren in der Opposition keine neuen Ideen für das Gesundheitssystem zu haben.