08. Januar, 2025

Grün

Labour überdenkt Pläne zum Gasheizungsverbot ab 2035

Labour überdenkt Pläne zum Gasheizungsverbot ab 2035

Labour plant überraschenderweise, das vollständige Verbot neuer Gasheizungen ab 2035 nicht weiterzuverfolgen, obwohl die Partei nach wie vor ehrgeizige Klimaziele verfolgt. Geplant ist stattdessen, dass Gasheizungen in Neubauten zwar untersagt, bestehende Anlagen jedoch auch nach 2035 ersetzt werden dürfen, wie aus einem Bericht hervorgeht.

Ed Miliband, Energieminister bei Labour, steht kurz davor, diese Policy-Änderung im Rahmen eines Warm Homes Plans zu verkünden, der im Laufe des Jahres veröffentlicht werden soll. Der ursprüngliche Vorschlag, der auf Boris Johnsons Initiative zurückgeht und von seinen Nachfolgern Liz Truss und Rishi Sunak aufgegriffen wurde, zielte darauf ab, Großbritanniens grüne Zielsetzungen zu unterstützen und den Wechsel zu elektrisch betriebenen Wärmepumpen zu fördern.

Derzeit nutzen jedoch laut der Organisation Nesta nur ein Prozent der Haushalte Wärmepumpen. Noch vor der Wahl versicherte Rishi Sunak, niemand werde gezwungen, seine bestehende Heizanlage auszubauen und gegen eine Wärmepumpe auszutauschen, es sei denn, die Anlage müsse ohnehin ersetzt werden. Die Einführung wäre frühestens für 2035 geplant.

Labour-Vertreter äußerten sich dahingehend, dass der Schwerpunkt stärker darauf liegen müsse, Wärmepumpen erschwinglich zu machen und deren Nutzen zu verdeutlichen, insbesondere für den Fall, dass sie die Regierung übernehmen würden.

Die Absage des 2035-Datums dürfte jedoch in der britischen Grünen Szene auf Widerstand stoßen, da bereits von der Climate Change Committee darauf hingewiesen wurde, dass viele Entscheider es vermeiden, nachhaltige und wirkungsvolle Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen. Der Bericht der Ausschusses zeigt, dass 77 Prozent der notwendigen Emissionsreduktionen im Gebäudewärmesektor noch immer ohne glaubwürdige politische Unterstützung sind.

Miliband plant dennoch, die Installation von Wärmepumpen zu fördern, sollte Labour an die Regierung kommen. Jedoch müssen sich Haushalte, die ihre Heizanlagen erneuern, weiter mit Mehrkosten durch die sogenannte Kesselsteuer auseinandersetzen, welche auf den Herstellern lastet, um verfehlte Verkaufsziele bei Wärmepumpen auszugleichen.

Labour hat sich verpflichtet, die Emissionen bis 2035 um 81 Prozent gegenüber 1990 zu senken, während die Regierung das Ziel anstrebt, bis 2050 klimaneutral zu sein.

Sir Keir Starmer betonte derweil, er wolle den Bürgern nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben. Ihm liege vielmehr daran, stabile Energiekosten sowie Energieunabhängigkeit zu sichern und dabei neue Arbeitsplätze für die Zukunft zu schaffen.

Ein Regierungssprecher ergänzte, dass die Energiekrisen der vergangenen Jahre die Dringlichkeit verdeutlichten, britische Haushalte zu modernisieren. Der Warm Homes Plan soll genau das umsetzen und kostengünstigere, sauberere Lösungen, von neuer Dämmung bis hin zu Solaranlagen und Wärmepumpen, bereitstellen.