22. September, 2024

Politik

Labour-Partei im Aufwind: Jahrestreffen überschattet von Kritik und Versprechen

Labour-Partei im Aufwind: Jahrestreffen überschattet von Kritik und Versprechen

Die britische Labour-Partei startete ihr jährliches Treffen in Liverpool unter einem Schatten kritischer Stimmen und Berichte über Unruhen im Regierungssitz. Vize-Parteichefin Angela Rayner räumte öffentlich ein, dass es in den Reihen der Sozialdemokraten Frust und Ärger gebe.

In ihrer Eröffnungsrede bemühte sich Rayner, die Parteieinheit wiederherzustellen. Sie betonte, dass die Regierung unter Führung von Labour-Chef Keir Starmer seit ihrem Amtsantritt im Juli bereits bemerkenswerte Fortschritte gemacht habe. „Der Wandel hat begonnen“, erklärte Rayner, die auch das Ministerium für Wohnungsbau leitet.

Die stellvertretende Premierministerin kritisierte die konservative Vorgängerregierung scharf und sagte, sie habe den Sozialdemokraten schwierige Aufgaben hinterlassen. „Wir können unsere Probleme nicht wegwünschen, wir müssen uns ihnen stellen. Das ist der Unterschied zwischen Opposition und Regierung“, betonte Rayner.

Rayner kündigte konkrete politische Maßnahmen an, darunter mehr Einfluss und Rechte für nordenglische Regionen. Zusätzlich plant die Regierung ein neues Gesetz, das mehr Gerechtigkeit für Mieter schaffen soll.

Es ist die erste Jahreskonferenz der Labour-Partei als Regierungspartei seit 15 Jahren, nachdem sie die Parlamentswahl im Juli triumphal gewonnen hatten. Doch die jüngsten Umfragewerte waren enttäuschend. Hauptgrund dafür waren Enthüllungen, dass Premier Starmer teure Geschenke wie Kleidung, Brillen und Eintrittskarten für Fußballspiele angenommen und teilweise zu spät gemeldet hatte. Auch Rayner war in die Kritik geraten, nachdem sie sich von einem Großspender in dessen Luxusimmobilie in New York hatte beherbergen lassen.

Angesichts dieser Vorwürfe hat die Labour-Führung versprochen, künftig keine teuren Geschenke mehr anzunehmen. Gleichzeitig wurde berichtet, dass die Stabschefin von Starmer, Sue Gray, mit ihrer Amtsführung für Spannungen in der Downing Street sorge.