19. September, 2024

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Kurzarbeit auf dem Vormarsch: Droht der nächste Einbruch?

Die Bundesagentur für Arbeit rechnet dieses Jahr mit einer Verdopplung der Kurzarbeit. Besonders die Industrie ist betroffen, und die Aussichten bleiben düster. Mit über 500.000 Kurzarbeitern könnten die Zahlen bald an die Zeiten der Finanzkrise erinnern.

Kurzarbeit auf dem Vormarsch: Droht der nächste Einbruch?
Die Kurzarbeit-Zahlen steigen auf das Niveau der Finanzkrise – mit über 500.000 Betroffenen rechnet die Bundesagentur für Arbeit für 2024. Besonders stark betroffen: die Metall- und Elektroindustrie.

Weniger Arbeitsplätze, mehr Unsicherheit

Im Gegensatz zur Pandemie, wo das Kurzarbeitergeld Arbeitsplätze sicherte, zeigt sich nun eine neue Dynamik: Viele Unternehmen reagieren nicht mit Kurzarbeit, sondern verlagern oder bauen Stellen ab – trotz des Mangels an Fachkräften. Eine schwerwiegende Entwicklung, die weit über die Industrie hinausgeht.

Industrie am Limit: Kurzarbeit wird zur Regel

Besonders die Möbel-, Metall- und Automobilbranche sehen sich in einer existenziellen Krise. Fast ein Drittel der Möbelhersteller fährt bereits Kurzarbeit, und der Maschinenbau kämpft mit ähnlichen Herausforderungen. Der Anstieg könnte sich fortsetzen, wenn die wirtschaftliche Lage stagniert.

Immer mehr Unternehmen der deutschen Industrie melden Kurzarbeit an – ein alarmierender Indikator für die strukturelle Schwäche des Sektors, insbesondere in der Automobil- und Maschinenbaubranche.

Konfliktpotenzial in der Tarifrunde

Während die IG Metall sieben Prozent mehr Lohn fordert, wächst der Druck auf die Industrie weiter. Die zunehmende Kurzarbeit und sinkende Produktivität könnten die Verhandlungen belasten und zu weiteren Auseinandersetzungen führen.

Staatliche Unterstützung am Limit

Für den Staat wird die wachsende Kurzarbeit zur Belastung. Nach den kostspieligen Corona-Maßnahmen sind die Kassen leer, und neue Zuschüsse könnten problematisch werden. Das soziale Netz spannt sich – doch wie lange noch?

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