In Baku laufen die Verhandlungen der UN-Klimakonferenz COP29 auf Hochtouren, während die Teilnehmer versuchen, eine Lösung für die Finanzierung der Energiewende in Entwicklungsländern zu finden. Während das anfängliche Verhandlungspapier veröffentlicht wurde, bleibt eine zentrale Frage ungelöst: Wie viel werden wohlhabende Nationen tatsächlich zahlen? Ein Hauptproblem liegt in der Lücke zwischen den 1,3 Billionen Dollar, die Entwicklungsstaaten für nötig halten, und den weit geringeren Summen, die reiche Länder bisher bereitgestellt haben. Li Shuo vom Asia Society Policy Institute merkte kritisch an, dass der Entwurf lediglich die Extrempositionen festhält, ohne Kompromisse zu bieten. Rob Moore vom europäischen Think Tank E3G betonte, dass schnelles Handeln und Offenheit entscheidend sind, um die vereinbarte Finanzierung zu erreichen. Linda Kalcher von Strategic Perspectives vermutet, dass die unkonkreten Zahlen im Entwurf möglicherweise als taktisches Manöver angesehen werden können, da die Präsidentschaft der Konferenz vermutlich mehr Informationen hat, als sie preisgibt. Drei Hauptfragen stehen weiterhin im Raum: die Höhe der Summen, der Anteil der Zuschüsse statt Kredite und die Zuteilung der Beiträge. Ein Fortschritt ist immerhin, dass sich die Verhandlungspartner darauf verständigt haben, die beitragenden Länder kurzfristig nicht zu erweitern. Yelchin Rafiyev, leitender Verhandler, sieht trotz noch zu überwindender Hürden die jüngste Version des Textes als einen positiven Schritt. Dennoch bleibt Skepsis, dass das Drama der vergangenen Gipfel auch dieses Jahr ein Wiedersehen feiert. Laut Iskander Erzini Vernoit von der Imal Initiative für Klima und Entwicklung erkennen einige Industriestaaten erst allmählich die erforderlichen Dimensionen der finanziellen Unterstützung zur Begrenzung der Erderwärmung.