Die American Bar Association (ABA) sorgt mit einer wegweisenden Entscheidung für frischen Wind im Zulassungsprozess für Jurastudiengänge: Ab 2024 wird es Bewerbern möglich sein, auch ohne den bislang obligatorischen LSAT-Test einen Studienplatz an einer juristischen Fakultät zu ergattern. Diese Anpassung des Standards für die Aufnahme zielt darauf ab, den Zugang zu juristischen Studien zu erleichtern und ein breiteres Spektrum an Kandidaten anzuziehen. Der LSAT, als gefürchteter Meilenstein für angehende Juristen bekannt, stand oft im Zentrum von Diskussionen über seine Aussagekraft und Fairness. Kritiker monierten, dass das standardisierte Testverfahren nicht zuletzt auch gesellschaftliche Barrieren verfestige. Die Entscheidung der ABA könnte somit auch als Reaktion auf diese langjährigen Diskussionen gedeutet werden. Während diese Änderung sicherlich bei vielen potenziellen Studierenden für Erleichterung sorgen dürfte, bleiben Fragen zur Ausgestaltung der neuen Aufnahmeprozesse offen. Wie werden die Universitäten der nun größer werdenden Bewerberflut begegnen und welche alternativen Kriterien zur Bewertung der Kandidaten werden etabliert? Man darf gespannt sein, wie sich dieser Paradigmenwechsel auf die Landschaft der juristischen Bildung in den USA auswirken wird.