Die Arbeitgeberverbände Deutschlands erneuern ihre Forderung nach einer Anhebung des Rentenalters und Kürzungen bei Renten- und Gesundheitsleistungen, um die Sozialbeiträge nachhaltig bei 40 Prozent zu stabilisieren. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger betont, dass dieses Ziel fester Bestandteil des bevorstehenden Koalitionsvertrags sein solle. Für ihn steht fest: Eine Begrenzung dieser Beiträge ist essenziell für künftiges Wirtschaftswachstum.
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände rekurriert hierbei auf ein aktualisiertes Gutachten von 2020 des Sozialexperten Martin Werding. In diesem Szenario wird prognostiziert, dass die aktuellen Sozialabgaben von etwa 42 Prozent infolge der demografischen Entwicklungen ohne Reformen bis zum Jahr 2060 auf circa 55 Prozent anwachsen könnten.
Um die angestrebten 40 Prozent zu halten, schlägt Werding vor, das Rentenalter über die bisherigen 67 Jahre hinaus zu erhöhen und die Rente mit 63 für langjährig Versicherte abzuschaffen. Auch die Aufstockung der Renten in den nächsten Jahren soll stark limitiert werden. Zusätzlich drängen die Arbeitgeber auf eine verbindliche private Altersvorsorge.
Im Bereich der Krankenversicherung befürwortet das Gutachten ein striktes 'Versorgungsmanagement', bei dem Krankenkassen durch Selektivverträge gezielt mit ausgewählten Krankenhäusern und Ärzten kooperieren. Ebenso wird für die Pflegebranche mehr Wettbewerb gefordert. Dulger ist der Auffassung, dass das 40-Prozent-Ziel erreichbar sei, und das "sogar ohne echte Zumutungen".