26. Oktober, 2024

Wirtschaft

Kurswechsel an der Küste: St. Peter-Ording hebt Kurtaxe erstmals seit 18 Jahren an

Kurswechsel an der Küste: St. Peter-Ording hebt Kurtaxe erstmals seit 18 Jahren an

In einem bemerkenswerten Schritt hat das Nordseebad St. Peter-Ording verkündet, die Kurtaxe für seine zahlreichen Besucher ab 2025 anzuheben. In den Sommermonaten, vom 15. Mai bis zum 30. September, wird der Gästebeitrag fortan vier Euro betragen – ein Euro mehr als bisher. Diese Anpassung markiert die erste Erhöhung seit 2007 und ist nach Aussagen von Katharina Schirmbeck, Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, eine Reaktion auf steigende Ausgaben.

Der neue Tarif gilt für Besucher ab 18 Jahren und ist zunächst für drei Jahre festgesetzt. Vergünstigungen wird es weiterhin für bestimmte Personengruppen wie Schwerbehinderte, Schüler und Studierende geben, die mindestens 50 Prozent weniger zahlen.

Trotz der höheren Gebühr sieht die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording keinen Grund zur Besorgnis über einen möglichen Rückgang der Urlauberzahl. Carolin Kühn, Abteilungsleiterin der Tourismus-Zentrale, betont die vielfältigen Leistungen, die durch die Kurabgabe finanziert werden – darunter die Instandhaltung von Kureinrichtungen und die Sicherheit an den Stränden.

Interessant ist auch der Vergleich zu Sylt, wo die Kurtaxe in der Hauptsaison bei 3,90 Euro liegt. Auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland und der beliebten Urlaubsinsel Usedom wird derzeit noch über mögliche Anpassungen in der Abgabe nachgedacht. Derweil bleibt die Abgabe im Ostseebad Binz auf Rügen stabil.

Konstantin Jantz vom Tourismusverband Schleswig-Holstein hebt hervor, wie essenziell die Kurabgabe für die Finanzierung des Tourismus ist, gerade in Zeiten knapper Kassen durch Fördermittel.

Jedoch gibt es auch kritische Stimmen: Auf Usedom beispielsweise wird die Rechtmäßigkeit der Kurabgabesatzung gerichtlich angefochten – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Thematik weiterhin für Diskussionen sorgen wird.