16. Oktober, 2024

Märkte

Kurssturz bei ASML: Anleger in Aufruhr

Kurssturz bei ASML: Anleger in Aufruhr

Nach einem Jahrzehnt des ununterbrochenen Wachstums erlebt der niederländische Chipmaschinenhersteller ASML einen herben Rückschlag. Das Unternehmen hat seine Finanzprognosen für 2025 gesenkt, was auf eine schwächelnde Nachfrage in Märkten abseits der Künstlichen Intelligenz und Verzögerungen bei Bestellungen zurückzuführen ist.

Trotz seiner zentralen Rolle als Lieferant für Chiphersteller bleibt ASMLs Bedeutung unangefochten. Dennoch gibt es unter Investoren Zweifel über die kurzfristige Umsatzentwicklung und die Frage, ob das Unternehmen langfristig weiterhin schneller als der Markt wachsen kann. Diese Unsicherheiten führten zum größten Kursrückgang der ASML-Aktie seit 20 Jahren. Der Aktienkurs fiel am Mittwoch um weitere 4,9 % auf 635,60 Euro, nachdem er im Juli bei über 1.000 Euro seinen Höchststand erreicht hatte.

ASML erklärte, die gestiegene Nachfrage während der Pandemie habe zu Verzögerungen geführt, da einige Kunden, insbesondere Hersteller von Logikchips für Smartphones und PCs, ihre Investitionen verschoben haben. Auch Produzenten von Speicherchips planen weniger Expansionsprojekte, was die Nachfrage nach ASMLs Produkten beeinflussen könnte.

"Es müssen Grenzen für die Erwartungen der Anleger an einzelne Unternehmen gesetzt werden", betonte Nick Rossolillo von Concinnus Financial, der seit 2022 Aktien von ASML besitzt. Eine nachhaltige Wachstumsstrategie sei wichtig, insbesondere für einen Zulieferer, der stark von den Investitionsplänen seiner Kunden abhängt.

Besonders im Fokus der Analysten steht TSMC, ASMLs größter Kunde, der unter anderem KI-Chips für Nvidia und Smartphone-Prozessoren für Apple herstellt. Die zurückhaltenden Kapitalausgaben von TSMC in diesem Jahr werfen Fragen zur Gesamtentwicklung in der Halbleiterindustrie auf. Auch andere Kunden wie Intel und Samsung äußerten sich zurückhaltend in Bezug auf zukünftige Investitionen.

ASML-Manager werden voraussichtlich noch im Laufe des Tages mit Analysten über die aktuelle Lage sprechen.