20. Februar, 2025

Märkte

Kursschwankungen der Staatsanleihen: Zwischen Geopolitik und Haushaltsdebatten

Kursschwankungen der Staatsanleihen: Zwischen Geopolitik und Haushaltsdebatten

Die Finanzmärkte verharren am Dienstag in einer abwartenden Haltung, während die Kurse deutscher Staatsanleihen weitgehend stabil bleiben. Hintergrund der verhaltenen Bewegung sind die Aussichten auf erhöhte Verteidigungsausgaben, die im Zusammenhang mit der aktuellen Sicherheitslage in Europa stehen. Diese könnten zu einer wachsenden Staatsverschuldung führen, was die Kurse zusätzlich unter Druck setzt. Der Euro-Bund-Future, eine Richtschnur im Anleihehandel, fiel leicht um 0,02 Prozent und notierte am späten Nachmittag bei 132,10 Punkten. Parallel dazu befand sich die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bei soliden 2,49 Prozent.

Auch geopolitische Entwicklungen strahlen auf die Märkte aus. In Saudi-Arabien trafen sich der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein amerikanischer Amtskollege Marco Rubio, um Wege zur Beilegung des Ukraine-Konflikts zu diskutieren. Ziel der Gespräche sei es, eine nachhaltige und akzeptable Lösung für alle Beteiligten zu finden. Gleichzeitig wurde jedoch nicht, wie in einigen russischen Kommentaren angedeutet, ein Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Aussicht gestellt.

Die Dekabank äußerte sich zur geänderten Sicherheitslage innerhalb Europas und den möglichen Auswirkungen auf fiskalische Vorgaben der EU-Kommission. Angesichts der Unsicherheiten sei mittelfristig nicht mit einer Deckelung der Haushaltsdefizite und Verschuldung zu rechnen. Ferner könnte die Diskussion um gemeinsame europäische Schulden an Fahrt gewinnen, was helfen würde, die Renditeunterschiede innerhalb der Eurozone auszugleichen.

Obwohl jüngste Konjunkturdaten aus Deutschland die Erwartungen übertrafen, blieb die Reaktion an den Anleihemärkten verhalten. Der Präsident des ZEW, Achim Wambach, kommentierte die verbesserten Konjunkturerwartungen deutscher Experten im Februar positiv. Die Hoffnung auf eine bald handlungsfähige Bundesregierung könnte den Optimismus zusätzlich gestützt haben.