06. November, 2024

Wirtschaft

Kursrutsch bei Super Micro: Unsicherheit um Finanzen und Führungsentscheidungen

Kursrutsch bei Super Micro: Unsicherheit um Finanzen und Führungsentscheidungen

Die Aktie von Super Micro Computer erlebte nachbörslich einen dramatischen Einbruch von über 10 %, nachdem die aktuellen Prognosen des Unternehmens die Erwartungen der Wall Street sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie verfehlten. Das Unternehmen kämpft zudem mit Verzögerungen bei der Einreichung seines Jahresberichts, einem Problem, das bereits seit dem 28. August bekannt ist. Bislang ist unklar, wann der ausstehende Bericht eingereicht werden kann, was die Unsicherheit für Investoren weiter erhöht.

Analysten von Wedbush Securities heben hervor, dass sowohl die Umsätze des vergangenen Quartals als auch die Prognosen für die Zukunft hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die bevorstehende Unsicherheit über die Wahl des zukünftigen Wirtschaftsprüfers und die pünktliche Berichterstattung stellt laut Experten nach wie vor ein Risiko für den Aktienkurs dar.

Erst kürzlich hatte die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) abrupt ihre Tätigkeit als Prüfer von Super Micro niedergelegt und erklärt, sie könne nicht länger hinter den vom Management erstellten Finanzberichten stehen. Eine unabhängige Sonderkommission, die daraufhin die Vorwürfe prüfte, fand jedoch keine Beweise für Betrug oder Fehlverhalten seitens des Managements und plant, bald einen umfassenden Bericht vorzulegen.

EYs Rückzug folgte auf brisante Vorwürfe des Analyseunternehmens Hindenburg Research, das Super Micro unter anderem Bilanzmanipulation und Verstöße gegen Exportkontrollen vorwirft. Diese Nachrichten führten zu einem massiven Kurssturz der Aktie, die trotz eines Höhenflugs im Bereich der KI-Datenzentren über sechs Monate um mehr als 60 % zurückgegangen ist.