30. Januar, 2025

Märkte

Kursrallye in Europa: Zwischen Rekordlaune und Vorsicht

Kursrallye in Europa: Zwischen Rekordlaune und Vorsicht

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Dienstag einen leichten Aufschwung. Der EuroStoxx 50, der am Vortag noch schwächelte, stieg um 0,14 Prozent auf 5.195,71 Punkte. Damit bewegt sich der Leitindex der Eurozone auf einem Niveau, das man zuletzt vor dem Platzen der Tech-Blase zur Jahrtausendwende gesehen hatte. Der Schweizer SMI erhöhte sich um 0,31 Prozent auf 12.455,44 Zähler, während der Londoner FTSE 100 um 0,35 Prozent auf 8.533,87 Punkte zulegte.

Besonders unterstützend wirkten am Nachmittag die positiven Geschäftszahlen von SAP und eine Erholung der New Yorker Nasdaq. Zu Wochenbeginn hatte diese noch Verluste hinnehmen müssen, ausgelöst durch die Diskussion über Wettbewerbsvorteile des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek. Diese Sorgen betrafen die europäischen Märkte weniger stark, da Tech-Titel hierzulande insgesamt eine geringere Bedeutung haben als in den USA.

Ob Europas Aktienmärkte weiteren Auftrieb erhalten, bleibt ungewiss. Dies liegt nicht zuletzt an den bevorstehenden Zinsentscheidungen der Fed und der EZB sowie der anlaufenden Berichtssaison. Auch neue Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump bremsten die Euphorie.

SAP konnte mit starken Zahlen punkten und sorgte für etwas Entspannung, auch wenn die Aktien ihre Gewinne nicht vollständig halten konnten. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets wies darauf hin, dass die starken Zahlen von SAP die Korrektur im Bereich Künstlicher Intelligenz überdeckten. Trotz dieses Rückenwinds aus dem Technologiesektor zeigten sich Investoren weiterhin vorsichtig, was sich im starken Abschneiden der als defensiv geltenden Telekommunikations-, Versorger- und Lebensmitteltitel widerspiegelte.

Im Pharmasektor meldete Roche positive Pipeline-Neuigkeiten, was die Aktien um 0,4 Prozent steigen ließ. Der vielversprechende Wirkstoff Itovebi verbesserte in einer Phase-III-Studie signifikant das Überleben der Patienten. Lonza legte um 1,5 Prozent zu, da Investoren gespannt auf die bevorstehenden Jahreszahlen warteten. Am unteren Ende der Branchentabelle befanden sich indes die Rohstoffwerte, belastet durch schwache Wirtschaftsdaten aus China und Trumps Zollandrohungen.