Der Euro konnte seine kurzfristigen Kursgewinne nicht halten und wurde am Montagnachmittag bei 1,1158 US-Dollar gehandelt, was dem Niveau des frühen Handels entspricht. Zeitweise war die Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,12 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1196 Dollar fest, während der Dollar 0,8931 Euro kostete.
In bedeutenden Mitgliedsstaaten der Eurozone, wie Deutschland und Italien, schwächte sich die Inflation im September ab. Bereits in der vergangenen Woche verzeichneten Frankreich und Spanien einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate. Für den gesamten Währungsraum werden am Dienstag die neuesten Inflationszahlen erwartet, mit großer Wahrscheinlichkeit unter dem Zielwert der EZB von zwei Prozent.
"Angesichts der schwachen Konjunkturdaten kommt die Europäische Zentralbank unter Druck, ebenso wie die US-Notenbank, die Zinsen schneller zu senken", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Er betonte jedoch, dass die EZB nicht in Panik verfallen müsse, da die Leitzinsen bereits deutlich unter denen der USA liegen. Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, äußerte vor dem EU-Parlament in Brüssel, dass die jüngsten Entwicklungen Zuversicht verleihen, dass die Inflation rechtzeitig zum Zielwert zurückkehrt. Sie betonte, dass diese Entwicklungen bei der nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigt werden.
Bei anderen wichtigen Währungen setzte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83543 britische Pfund, 159,82 japanische Yen und 0,9439 Schweizer Franken fest. Der Goldpreis fiel am Nachmittag in London auf 2.630 Dollar pro Feinunze und damit um etwa 27 Dollar im Vergleich zu Freitag.