13. Februar, 2025

Märkte

Kursgewinne für Rüstungswerte trotz Friedenshoffnungen im Ukraine-Konflikt

Kursgewinne für Rüstungswerte trotz Friedenshoffnungen im Ukraine-Konflikt

Die Börsen zeigen sich am Donnerstag stabil, da die Hoffnung auf Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt die Märkte belebt. Nach einem bedeutenden Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ziehen sich anfängliche Kursverluste im Rüstungssektor rasch zurück. Trotz des positiven Vorstoßes in Richtung Frieden bleibt die Erwartung bestehen, dass Europa seine Investitionen in militärische Fähigkeiten erhöhen muss. Mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen fordert die Trump-Regierung europäische Länder auf, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, was deutlich über den bisher angestrebten zwei Prozent liegt. Derweil hat Großbritannien bereits zugesagt, mehr militärische Verantwortung zu übernehmen, was den Appell der USA untermauert, dass Europa im Ukraine-Konflikt mehr Eigenverantwortung übernehmen sollte. Analysten, darunter Holger Schmidt von der DZ Bank, weisen darauf hin, dass ein mögliches Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine nicht nur die Nachfrage nach Verteidigungsmaterial einschränken könnte, sondern gleichzeitig auch eine europäische militärische Absicherung erfordern würde. Aktuell bleiben die Bedrohungen bestehen, weshalb die Aufstockung der Verteidigungsbudgets unumgänglich ist. Für den Rüstungssektor bieten sich weiterhin günstige Voraussetzungen. Tägliche Kurseinbrüche werden von Investoren als Chance zum Einstieg gesehen. So konnte Rheinmetall ihren morgendlichen Kursrückgang zügig ausgleichen und notierten mit einem Zuwachs von 1,4 Prozent nahe 738 Euro. Das Rekordhoch bleibt in Sichtweite, gestützt durch die Veränderungen der europäischen Verteidigungspolitik seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts. Der JPMorgan-Analyst David Perry rät, Rückschläge im Zuge von Waffenstillstandsgerüchten als Kaufgelegenheiten zu nutzen, da er mittelfristig mit positiven Marktimpulsen rechnet, vor allem im Kontext der anstehenden Münchner Sicherheitskonferenz. Auch andere europäische Rüstungsunternehmen wie Leonardo, BAE Systems und Thales verbuchten Kursgewinne. Lediglich Hensoldt und Renk verzeichneten noch Verluste, konnten diese jedoch deutlich reduzieren.