Der Aktienkurs von Microsoft zeigt sich schwächer, obwohl das Technologieunternehmen beeindruckende Quartalszahlen vorlegt. Der Grund: Die erheblichen Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) sorgen für Abwägungen unter den Investoren, die offenbar weiterhin Zweifel hegen. Trotz der soliden Leistung im Cloud-Sektor und den übertroffenen Gewinnerwartungen, blieben die Befürchtungen hinsichtlich der hohen KI-Ausgaben bestehen. Dies erörtert Brent Bracelin, Analyst bei Piper Sandler, im Rahmen eines Gesprächs auf Yahoo Finance.
Bracelin erklärt, dass die Microsoft-Aktie gerade aufgrund der Investition in OpenAI unter Druck steht. Diese Ausgabe drückt den Gewinn je Aktie um 0,50 bis 0,70 US-Dollar nach unten, da neue Zahlen nun diese Investitionen einberechnen. Zuvor waren diese Kosten nicht in den Schätzungen enthalten, was zur Kürzung der Prognosen führte.
Gleichzeitig sieht Bracelin in der KI-Technologie ein enormes Potenzial für Microsoft. Die Umsätze durch KI sollen laut Prognosen in zweieinhalb Jahren die 10-Milliarden-Dollar-Marke übersteigen, was bemerkenswert sei, da der Cloud-Sektor dafür eine Dekade benötigte. In dieser Wachstumsrate liege die Chance, dass Microsoft mit KI langfristig ein 100-Milliarden-Dollar-Geschäft aufbauen könnte.
Trotz des starken Fokus auf die Ausgaben unterstreicht Bracelin die Notwendigkeit, die Investitionen als Wegbereiter für zukünftige Erträge und Gewinne zu betrachten. Vom geplanten Investitionsvolumen von 82 Milliarden US-Dollar fließe mehr als die Hälfte in den Aufbau von Infrastruktur, die später Kapazitäten schaffen und Microsoft erhebliche zusätzliche Einnahmen bescheren solle.