14. Januar, 2025

Politik

Kursbestimmung in Kiew: Pistorius sichert Ukraine weitere Unterstützung zu

Kursbestimmung in Kiew: Pistorius sichert Ukraine weitere Unterstützung zu

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist zu einer entscheidenden Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew aufgebrochen, um die Rolle Deutschlands als festen Partner im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstreichen. „Diese Reise sendet ein klares Signal der Unterstützung an die Ukraine“, erläuterte Pistorius und betonte, dass Deutschland zusammen mit der Fünfer-Gruppe und vielen anderen Verbündeten an der Seite der Ukraine stehe. Seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 hat sich die politische Landschaft in Europa stark verändert, und die Zusammenarbeit der europäischen Partner wird nun intensiviert.

In einem Vorgespräch in Polen mit Vertretern aus Frankreich, Italien, Großbritannien und Polen kündigte Pistorius an, die ukrainische Rüstungsindustrie in Zusammenarbeit mit diesen Partnerländern zu stärken. Der Minister hob hervor, dass die Ukraine am besten in der Lage sei, ihre Truppen zu versorgen, sobald finanzielle Mittel und Produktionskapazitäten bereitstehen. Diese Zusammenkünfte im europäischen Verteidigungsministerkreis wurden als Reaktion auf den Wahlsieg von Donald Trump eingerichtet, um die europäische Sicherheitsarchitektur zu stabilisieren.

Mit Donald Trumps bevorstehendem Amtsantritt als US-Präsident herrscht jedoch Unsicherheit über die Fortführung der westlichen Unterstützung für Kiew. Trump hat mehrfach in Aussicht gestellt, sich direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an einen Tisch zu setzen, was allerdings auf europäischer Seite bislang wenig konkretisiert wurde. In Deutschland sorgt derweil ein regierungsinterner Disput für Schlagzeilen. Während Verteidigungsminister Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sich für zusätzliche Waffenlieferungen starkmachen, sieht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hierfür momentan keinen Bedarf.

Die militärische Lage in der Ukraine verschärft sich unterdessen zusehends, mit erheblichen Gebietsverlusten und einer dramatisch steigenden Zahl von Fällen von Fahnenflucht. Diese Entwicklungen verstärken den Druck auf die europäische Politik, ihre Unterstützung zu überdenken und zu beschleunigen. Auch in Deutschland wird der Ton im Wahlkampf rauer, insbesondere in Hinblick auf zukünftige Entscheidungen in der Ukraine-Frage. Pistorius äußerte erneut seine Besorgnis: „Ein Rückzug in der Unterstützung bedeutet das Ende für die Ukraine als freies, demokratisches Land.“