Der Finanzmarkt zeigte sich am Dienstag etwas einseitig, da nur die Anleiherenditen in die Höhe schnellten. Diese kontinuierliche Aufwärtsbewegung löst zunehmend Besorgnis unter den Aktieninvestoren aus. Seit der Federal Reserve unlängst ihre strikte Haltung bezüglich weiterer Zinssenkungen verdeutlichte, gerät das ehemals stabile 'Goldlöckchen-Szenario' aus dem Gleichgewicht, während höhere Renditen den Markt unter Druck setzen. Ein ähnliches Szenario mit steigenden Renditen, das zu einem Ausverkauf bei Aktien führte, ereignete sich zuletzt im Jahr 2023. Seinerzeit startete der Anstieg im Mai und erreichte seinen Höhepunkt im Oktober, weshalb der S&P 500 von Juli bis Oktober um 10% nachgab. Am Dienstag kletterten die zehnjährigen Renditen auf 4,68%, den höchsten Stand seit dem 30. April vor acht Monaten. Das damalige Schlussniveau lag bei 4,7%, und ein Bruch durch diese Schwelle könnte einen weiteren Anstieg auf 5% einleiten, was Anfang 2025 noch nicht erwartet wurde. Innerhalb eines Monats haben diese Renditen um 53 Basispunkte zugelegt – ein recht steiler Anstieg, der selten positive Nachrichten für Aktien mit sich bringt. Langsame, stetige Anstiege sind normalerweise favorisiert. Auch die fünfjährigen Staatsanleihen kletterten von 4,03% auf 4,47% und die zweijährigen ziehen langsam nach.