22. Januar, 2025

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Kursänderung bei Borussia Dortmund: Tullberg übernimmt für Sahin

Kursänderung bei Borussia Dortmund: Tullberg übernimmt für Sahin

Die Führungsriege von Borussia Dortmund zieht nach der Trennung von Nuri Sahin erste Konsequenzen: Mike Tullberg übernimmt interimistisch das Traineramt für das kommende Bundesliga-Duell gegen Werder Bremen. Nur zwölf Stunden nach der ernüchternden 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna in der Champions League verkündete der BVB das Engagement des U19-Coaches als vorläufige Lösung. Der Entschluss war nötig geworden, nachdem der Verein die Trennung von Sahin offiziell bekanntgegeben hatte.

Mit dieser Entscheidung erhält Geschäftsführer Lars Ricken die dringend benötigte Zeit, um einen neuen, langfristigen Cheftrainer für Dortmund zu identifizieren. Seit 2019 Teil der BVB-Familie, bringt Tullberg, ein erfahrener 39-jähriger Däne, die nötige Kontinuität zumindest für das Wochenende ins Team.

Die Trennung von Sahin kam nach nur einem halben Jahr Amtszeit – ein Experiment, das die Erwartungen nicht erfüllen konnte. In der Bundesliga hat der BVB nach drei sieglosen Spielen im neuen Jahr bereits sieben Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz. Auch in der Königsklasse droht der Ausfall in der Gruppenphase, nachdem der Verein im letzten Juni noch im Endspiel der Champions League stand.

Lars Ricken äußerte sich mit Bedauern über den Ausgang: „Diese Entscheidung tut mir auch persönlich weh, aber sie war nach dem Spiel in Bologna nicht mehr vermeidbar.“ Auch Sahin selbst gestand das Nichterfüllen der sportlichen Ambitionen ein und wünschte dem Club „alles Gute“.

Seit Jürgen Klopps Abgang vor fast einem Jahrzehnt gleicht das Traineramt bei Dortmund einer sich drehenden Tür. Sahin war bereits der achte Trainer seit 2015, darunter große Namen wie Thomas Tuchel, Lucien Favre und Marco Rose. Diese Serie von Wechseln belegt die instabile Situation des Vereins in der Trainerfrage.

Obwohl Edin Terzic den BVB 2023 nah an die Meisterschaft und ins Champions-League-Finale führte, endete auch seine Zeit als Trainer mit einer Trennung. Sahin, der zuvor als Co-Trainer fungierte und selbst tiefe Wurzeln beim BVB hat, konnte die Erwartungen nicht erfüllen.

Nach einer anfänglichen Euphorie im Sommer setzten Verletzungen und Rückschläge dem anfänglichen Schwung ein jähes Ende. Sahin geriet im Oktober zunehmend in die Kritik, auch wenn zwischenzeitlich Hoffnung auf ein Achtelfinaleinzug in der Champions League bestand. Die Rückkehr ins Liga-Jahr 2025 verlief nüchtern: Niederlagen gegen Leverkusen, Kiel und Frankfurt leiteten einen neuen Tiefpunkt ein, gefolgt vom Rückschlag in Bologna am Dienstag.