02. Januar, 2025

KI

Künstliche Intelligenz: Vom Staunen zur Produktreife

Künstliche Intelligenz: Vom Staunen zur Produktreife

Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Nach einem Jahr voller Staunen über die Möglichkeiten der Technologie liegt der Fokus nun darauf, diese Faszination in nützliche und kosteneffiziente Anwendungen zu verwandeln. Arvind Narayanan, Informatikprofessor an der Princeton University und Mitautor des Buches 'AI Snake Oil', erklärt, dass der Schwerpunkt sich von der Entwicklung neuer Modelle hin zu deren praktischer Nutzung verlagert hat.

Im Jahr 2022 experimentierten die ersten 100 Millionen Anwender mit ChatGPT. Dabei zeigte sich, dass der virtuelle Assistent einige Aufgaben beeindruckend gut, andere jedoch nur mittelmäßig bewältigte. Inzwischen ist die generative KI-Technologie nahtlos in digitale Services integriert, sei es bei KI-generierten Antworten in Google-Suchanfragen oder durch neue Techniken in Bildbearbeitungstools.

Das Problem im letzten Jahr lag laut Narayanan darin, dass mächtige Modelle ohne klare Anwendungsmöglichkeiten veröffentlicht wurden. Dieses Jahr konzentriert man sich jedoch darauf, Produkte zu entwickeln, die die Fähigkeiten dieser Modelle nutzen und für den Alltag der Menschen nützlich machen.

Seit der Veröffentlichung von GPT-4 im März 2023 und ähnlicher Modelle hat sich die Dynamik der Entwicklung gewandelt. Die Erwartungen, dass KI in rasantem Tempo eine menschenüberlegene Intelligenz erreicht, wurden zurückgeschraubt. Stattdessen hat sich die öffentliche Debatte beruhigt und behandelt KI als normale Technologie.

Doch die finanziellen Herausforderungen bleiben. Analysten auf Wall Street zeigen sich besorgt über die immensen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich der KI. Die dafür notwendigen Systeme sind kostspielig und energieintensiv, was dazu geführt hat, dass Tech-Giganten auf Kernenergie zurückgreifen, um den Strombedarf zu decken. Kash Rangan von Goldman Sachs sieht dennoch Potenzial in diesen Investitionen und blickt optimistisch in die Zukunft der KI-Technologie.