In der zunehmend digitalisierten Welt des Journalismus plädieren Zeitschriftenverleger für eine selbstbestimmte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Im Kern der Debatte steht die Forderung des Medienverbands der freien Presse nach unregulierter Anwendung von KI in Redaktionen. Der Geschäftsführer Stephan Scherzer betont die Notwendigkeit der Pressefreiheit, die sich auch auf den Einsatz von KI erstrecken müsse, ohne dabei durch politische Vorschriften eingeschränkt zu sein. Ein staatlich diktiertes Kennzeichnungsgebot für KI-generierte Inhalte wird vehement abgelehnt.
Trotz des technologischen Wandels überlässt der Verband seinen Mitgliedsverlagen die eigenständige Entscheidung über die Transparenz im Umgang mit KI. Dabei verweist Scherzer auf die grundsätzliche Verantwortung der Redaktionen, die bei menschlicher Autorenschaft besteht, indem sie mit ihrem Namen für die veröffentlichten Inhalte stehen.
Die Branche experimentiert bereits verstärkt mit KI-Technologien, die mithilfe von Algorithmen große Datenmengen analysieren und daraus Schlüsse ziehen. Dieser Trend wird auch durch die Bemühungen der Europäischen Union erkennbar, die an Regelungen für ein KI-Gesetz arbeitet.
Für eine nachhaltige Nutzung der KI fordert der MVFP zudem die Einführung eines Verfügungsrechtes sowie eines ergänzenden Vergütungsrechtes für kreative Arbeiten, die durch KI genutzt werden. Dies soll eine faire Entlohnung und die Entscheidungsfreiheit über den Einsatz künstlicher Intelligenzen gewährleisten. Scherzer unterstreicht die Bedeutung der publizistischen und ökonomischen Pressefreiheit im Internet, die als zentrale demokratische Aufgabe betrachtet wird.