Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die globalen Arbeitsmärkte sorgen für zahlreiche Diskussionen. Eine umfassende Analyse von Wells Fargo zeigt, dass trotz der Bedenken hinsichtlich der Ersetzbarkeit von Arbeitsplätzen durch KI, neue berufliche Möglichkeiten entstehen werden. Dabei unterscheiden sich die Folgen generativer KI von traditionellen Systemen wie dem maschinellen Lernen. Wells Fargo beschreibt den Wandel als eine 'nuancierte' Entwicklung und betont, dass die durch KI hervorgerufene Disruption über die Zeit durch neu entstehende Berufe abgemildert werden.
Unterstützung für diese These liefert eine MIT-Studie, die feststellt, dass 60 % der heutigen US-Arbeitsplätze vor 84 Jahren noch nicht existierten. Besonders betroffen könnten wissensbasierte Rollen im Finanzwesen sowie Support-Funktionen sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der wesentliche Einfluss von KI auf die Infrastruktur und damit einhergehende Kosten. Die Nachfrage nach Hardware, insbesondere in Rechenzentren, wird stark ansteigen. Eine erstaunliche Steigerung von 28,36 % gegenüber dem Vorjahr im S&P Versorgungssektor verdeutlicht diesen Trend. Die Bank prognostiziert eine Mehrjahresphase, um die Effizienz von Sprachmodellen zu steigern und die Kosten zu optimieren. Infrastrukturanpassungen in bestehenden Rechenzentren könnten künftig erforderlich werden, um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden.
Das von Wells Fargo veröffentlichte Papier 'Generative AI transforming data center landscape' beleuchtet den erheblichen Kapitalaufwand für den Aufbau von Rechenzentren sowie die potenziellen Profiteure am Aktienmarkt, insbesondere in den Bereichen Halbleiter und Cloud Computing. Aber auch sekundäre Bereiche wie Verkabelung, Kühlung und Stromversorgung sind entscheidend für die Unterstützung neuer KI-Technologien.
Spannend ist dabei die Sektorbeobachtung, dass neben Halbleiterunternehmen auch die Branchen Industrie und Materialien von der KI-Entwicklung profitieren könnten. Einschätzungen zufolge entfallen 35 % - 45 % der Baukosten für Rechenzentren auf Grundstück, Gebäudeschale und Einrichtung, wobei der restliche Teil auf Elektrik und HVAC-Systeme verteilt ist. Der gesteigerte Materialbedarf bei der Produktion von Halbleiterchips und beim Bau von Rechenzentren lässt auf eine anhaltende Nachfrage schließen.