Die Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) lassen sich in drei aufeinander aufbauende Phasen unterteilen. In der ersten Phase fanden Halbleiter mit hoher Leistung und Netzwerkausrüstungen breiten Einsatz, um damit die Supercomputer-Infrastruktur zu errichten. Hierzu gehören Größen wie Nvidia, aber auch Chiphersteller wie Broadcom und Netzwerkspezialisten wie Arista Networks konnten von dieser Entwicklung profitieren. Während der zweiten Phase rückten die Cloud-Anbieter in den Fokus, die essenzielle Infrastruktur- und Plattformdienste bereitstellen. Diese werden benötigt, um konversationelle Assistenzsysteme und autonome Agenten zu entwickeln. Öffentliche Clouds von Unternehmen wie Microsoft, Amazon und Alphabet verzeichneten in diesem Stadium große Erfolge, ebenso wie Plattformanbieter wie Palantir. Nun stehen wir an der Schwelle zur dritten Phase, die den Software-Anbietern das Potenzial zur Monetarisierung ihrer Produkte eröffnet. Sie kombinieren die technischen Fortschritte aus den ersten beiden Phasen mit ihren eigenen Daten und ihrem Know-how. Obwohl diese Entwicklungsphasen sich gegenseitig beeinflussen, bauen sie aufeinander auf und sind keineswegs isoliert zu betrachten. Ohne die zugrunde liegende Hardware und Cloud-Dienste wären die Innovationen der dritten Phase nicht möglich. In dieser dritten Phase zeigt sich Salesforce als aussichtsreicher Player im Bereich der KI-Software. Analysten an der Wall Street beurteilen die Aktie positiv, mit einem angestrebten Kursziel von 415 USD je Aktie, was einer Steigerung von 24 % gegenüber dem aktuellen Wert von 336 USD entspricht. Salesforce ist seit über einem Jahrzehnt Spitzenreiter im Bereich Customer Relationship Management (CRM), mit einem Marktanteil von nahezu 22 % im vergangenen Jahr, was den Umsatz betrifft. Dies ist mehr als die vier nächstgrößten Konkurrenten zusammen, wie der International Data Corp. (IDC) berichtet. Das Unternehmen belegt zudem in mehreren CRM-Softwarebereichen die erste Position, darunter Vertrieb, Kundenservice und Marketing. Anfang dieses Jahres stellte Salesforce die Plattform Agentforce vor, die digitale Arbeitskräfte mit Hilfe von künstlicher Intelligenz bereitstellt. Der Nutzen von Agentforce erstreckt sich über die einfachen Assistenzfunktionen hinaus, indem fortgeschrittene Fähigkeiten zum Einsatz kommen, um Entscheidungen zu treffen und aktiv zu handeln. Dazu zählt etwa die Bearbeitung von Kundenanfragen, die Qualifizierung von Verkaufschancen oder die Optimierung von Marketingkampagnen. Bis heute hat Salesforce zwei agentische KI-Produkte eingeführt: Agentforce Service Agent, ein automatisiertes Kundenservice-Interface, und Agent Builder, der Unternehmen die Möglichkeit bietet, maßgeschneiderte KI-Agenten zu erstellen. Doch die Innovationen gehen weiter. Kürzlich verkündete das Unternehmen neue Features und Anwendungsfälle unter dem Titel Agentforce 2.0, die bis Februar 2025 auf den Markt kommen sollen.