24. November, 2024

Technologie

Künstliche Intelligenz für sicherere Straßen: Bosch und Microsoft bündeln Kräfte

Künstliche Intelligenz für sicherere Straßen: Bosch und Microsoft bündeln Kräfte

In einem innovativen Schulterschluss haben Bosch und Microsoft ihre Expertise zusammengelegt, um die Sicherheit und den Komfort im Straßenverkehr maßgeblich zu erhöhen. Stefan Hartung, oberster Lenker von Bosch, verkündete auf der firmeneigenen Leistungsschau 'Bosch Connected World' in Berlin das Ziel, Kraftfahrzeuge durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Künftig könnten Autos dank KI Gefahrenlagen erkennen und proaktiv Schutzmaßnahmen für Verkehrsteilnehmer einleiten.

Tanja Rückert, geschäftsführendes Mitglied bei Bosch, zeigte sich überzeugt vom Potenzial generativer KI als 'Innovationsbeschleuniger' und sprach von einer revolutionären Technologie, die das Potenzial habe, die Industrie ähnlich tiefgreifend zu verändern wie einst der Computer. Generative KI ist ein hochentwickeltes System, das selbständig neue Inhalte schaffen kann, die von menschlichen Werken kaum zu unterscheiden sind, und diese teilweise sogar übertreffen.

Rückert illustrierte den Mehrwert einer erfahrenen KI anhand eines Alltagsbeispiels: Die KI im Fahrzeug könnte die Gefahr eines heranrollenden Balls und die potenzielle Verbindung zu einem nachfolgenden Kind schnell erkennen und differenzieren von harmlosen Störungen wie einer herumwirbelnden Plastiktüte.

Die Partnerschaft verschafft Bosch nicht nur Zugriff auf die fortgeschrittene KI-Technologie von Microsofts Partner OpenAI, sondern ermöglicht auch die Nutzung der beachtlichen Rechenkapazitäten von Microsoft, die notwendig sind, um KI-Berechnungen auf Hochleistungscomputern durchzuführen. Microsoft profitiert im Gegenzug von den anonymisierten Datenmengen, die in den Fahrzeugcomputern von Bosch generiert werden.

Bei der Entwicklung neuer Sicherheitsfeatures dürften sich Boschs tiefe Kenntnisse im Automobilbereich sowie der Zugang zu Fahrzeugsensordaten als entscheidend erweisen. Gerade das Training von automatisierten Fahrsystemen, eine anspruchsvolle Aufgabe für die KI, könnte durch generative KI vorangetrieben werden, die auf umfangreichen Datenmengen basiert und so fundierte Erkenntnisse gewinnt.

Bosch schränkt seine KI-Ambitionen dabei nicht ein und kooperiert neben Microsoft auch mit weiteren Schlüsselspielern wie AWS und Google. Zudem zählt Bosch zu den Investoren des führenden deutschen KI-Start-ups Aleph Alpha, dessen Partnerschaft nun erste Erfolge zeigt. In Nordamerika setzte Bosch in Kooperation mit Aleph Alpha eine KI-gestützte Spracherkennung für einen Premium-Automobilhersteller um. Ein Sprach-Bot kann Anrufe für Pannenservice durch Verständnis natürlicher Sprache verarbeiten, Dialekte, Akzente und sogar Stimmungen identifizieren und dadurch die Wartezeit drastisch senken. 40 Prozent dieser Anrufe werden bereits effizient automatisiert abgewickelt. Ein ähnliches System, 'Ask Bosch', arbeitet firmenintern auf Basis derselben Technologie.