In einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse wurde Sir Demis Hassabis von seiner Frau über die Nachricht informiert, dass er den Nobelpreis für Chemie gewonnen hatte. Als Mitbegründer und CEO von Google DeepMind, der KI-Abteilung von Google, teilte Hassabis die Auszeichnung mit seinem Kollegen John Jumper und dem US-amerikanischen Biochemiker David Baker. Der Preis wurde für die Lösung eines 50 Jahre alten Rätsels in der Biologie verliehen: Die Vorhersage der Struktur jedes menschlich bekannten Proteins mithilfe der KI-Software AlphaFold.
Hassabis, dessen Team derzeit an sechs Arzneimittelentwicklungsprogrammen mit den Pharmaunternehmen Eli Lilly und Novartis arbeitet, hat ehrgeizige Pläne, die Anwendung von KI auf die Klimamodellierung und das Gesundheitswesen auszudehnen. In den nächsten zwei Jahren erwartet er, dass ein Arzneimittelkandidat in klinische Studien gehen wird. Gleichzeitig strebt er mit seiner Forschung nach einer KI, die mit menschlicher Intelligenz gleichziehen kann.
Parallel zur Anerkennung von DeepMind erhielten auch Geoffrey Hinton und John Hopfield den Nobelpreis in Physik für ihre Arbeit an neuronalen Netzwerken. Diese Technologie bildet das Rückgrat moderner KI-Systeme, die in Bereichen wie Gesundheitswesen und autonomem Fahren Anwendung finden. Die Auszeichnung der beiden Teams betont die wachsende Bedeutung von Rechenwerkzeugen und Datenwissenschaften zur Lösung komplexer wissenschaftlicher Herausforderungen.
Trotz des enormen Potenzials bleibt die KI ein Werkzeug, das die menschliche Kreativität ergänzt, anstatt sie zu ersetzen. Hassabis betont, dass die Technologie die menschliche Fähigkeit zur Hypothesenbildung und Forschung nicht ersetzen kann. Die Nutzung von KI bleibt ein Beispiel für die Möglichkeiten, die neue technologische Entwicklungen der Wissenschaft bieten.