Der Aufstieg chinesischer Open-Source-Modelle in der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgt zunehmend für Furore und könnte die bisherige Dominanz proprietärer Systeme ins Wanken bringen. Diese Entwicklungen spiegeln sich in einer Verschiebung des Innovationsgleichgewichts wider. Laut einem Bericht von Arjun Kharpal von CNBC vom 17. Dezember gelang es einigen chinesischen KI-Modellen, trotz der von Washington auferlegten Chip-Beschränkungen die Leistung amerikanischer Pendants zu erreichen oder gar zu übertreffen.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind sogenannte "Open Weight"-Modelle, die über Plattformen wie Hugging Face weltweit verfügbar sind. Modelle wie Deepseek und Alibabas QN ermöglichen es Entwicklern, ohne strenge Lizenzvereinbarungen Anwendungen zu entwickeln. Mit dieser offenen Strategie können chinesische Unternehmen ihre Technologien global verbreiten und fordern damit geschlossene Systeme etablierter Firmen wie OpenAI heraus. Die zunehmende Akzeptanz und die leistungsstarken großen Sprachmodelle aus China stellen somit eine bedeutende Herausforderung für die US-Vormachtstellung im KI-Sektor dar.
Während China im KI-Bereich offensive Schritte unternimmt, sind auch US-amerikanische Unternehmen nicht untätig. OpenAI hat kürzlich seine "Shipmas"-Veranstaltung mit dem Launch des neuen Modell o3 abgeschlossen, einem Nachfolger von o1, der mit bemerkenswerten Fähigkeiten im Bereich Programmierung, Mathematik und Wissenschaft aufwartet. CEO Sam Altman betonte das außergewöhnliche Abschneiden des o3-Modells, das beim ARC-AGI-Benchmark 87,5% erreichte – ein wichtiger Indikator für die Fähigkeit, neue Fähigkeiten jenseits der Trainingsdaten zu erwerben.
OpenAI hat aus Markengründen das Modell o2 übersprungen. Während o3 noch nicht breit verfügbar ist, können Sicherheitsexperten bereits einen Blick auf die verkleinerte Version o3-mini werfen, die im Jahr 2025 allgemein zugänglich sein soll.