Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sind ebenso faszinierend wie herausfordernd. Während Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt laut werden, betont Wells Fargo (WF) die multidimensionale Natur dieser technologischen Revolution. Zur Debatte stehen nicht nur die zunehmend hohen Energiekosten und die geopolitischen Spannungen, sondern auch regulatorische Hürden und die revolutionäre Transformation des Arbeitsmarkts durch KI.
Im Gegensatz zu traditionellen Systemen hat generative KI das Potenzial, tiefgreifende, dennoch differenzierte Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation zu haben. WF weist darauf hin, dass trotz der Sorge um den Verlust von Arbeitsplätzen durch KI solche Veränderungen durch die Schaffung neuer Berufe überkompensiert werden könnten, ähnlich wie schon bei früheren Automatisierungswellen.
Studien des Massachusetts Institute of Technology (MIT) untermauern diese Sichtweise: 60% der heutigen US-Arbeitsplätze existierten vor 84 Jahren noch nicht. Besonders betroffen sind wissensintensive Tätigkeiten in der Finanzdienstleistungsbranche und unterstützende Funktionen wie der Kundenservice.
Wall Street ist besonders auf die steigenden Kosten der KI-Integration und deren Auswirkungen auf die Versorgungswirtschaft fokussiert. Die steigende Nachfrage nach Hardware in Rechenzentren und die damit verbundenen Kosten sind immense Herausforderungen. Obwohl Chancen bestehen, bestehende Datenzentren zu erweitern, könnten Unternehmen bald darauf zurückgreifen, ihre bestehenden Einrichtungen aufzurüsten, um den gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ein weiterer Bericht von WF beleuchtet die nötigen Investitionen für den Aufbau von Rechenzentren. Dabei stehen KI-Investitionen in Halbleiter und Cloud-Computing im Fokus der Anleger. Doch auch Sektoren wie Verkabelung, Kühlung und Stromversorgungsanlagen spielen eine entscheidende Rolle. Einschätzungen verdeutlichen, dass der Strombedarf zur Modellierung von generativer KI um ein Vielfaches höher ist als bei herkömmlichen IT-Anwendungen.
Während Halbleiterhersteller zu den offensichtlichen Profiteuren des KI-Booms zählen, weisen WF-Analysen auf weniger beachtete Sektoren wie industrielle und Materialunternehmen hin. Der Bau von Rechenzentren erfordert beträchtliche Investitionen in Materialien wie Stahl, Zement und wasserbezogene Infrastruktur. Diese Bereiche sind unmittelbar mit der Bau- und Ingenieurbranche verbunden, was wiederum nicht-residentielle Bautätigkeit begünstigt.
Die Effekte der KI sind auch in der Rohstoffnachfrage spürbar. Materialien zur Produktion von Halbleiterchips sowie Stahl und Baumaterialien für Rechenzentren erleben eine erhöhte Nachfrage.