Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Bürobesprechungen stößt auf sowohl Begeisterung als auch Skepsis. Während einige Unternehmen ihre Effizienz steigern wollen, werfen Kritiker zahlreiche Fragen zu Privatsphäre und Datenintegrität auf. Die intergenerationellen Spannungen, die nach der Pandemie am Arbeitsplatz vorherrschen, intensivieren dabei den Diskurs. Die technikaffine "Smartphone-Generation" trifft auf die erfahreneren Kollegen, die noch das Motto "Entwurf, Überarbeitung und Verteilung" verfolgen. Diese kulturellen Unterschiede verschärfen das Potenzial für Missverständnisse zusätzlich.
Ein besonders heikles Thema liegt in der Verwendung von KI zur Protokollierung von Meetings. Ohne die ausdrückliche Zustimmung jedes Teilnehmers kann die automatisierte Datenerfassung rechtliche Komplikationen ins Rollen bringen. Besonders brisant wird die Situation, wenn multinationale Teams involviert sind. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie den unterschiedlichen Datenschutzbestimmungen in Europa, Indien, den USA und China gerecht werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Frage, inwieweit KI spezifische Diskussionsinhalte filtern und interpretieren kann, ohne unerwünschten "Datenmüll" zu erzeugen. Im schlimmsten Fall könnten sensible Unternehmensinformationen über cloudbasierte Systeme geleakt werden, was weitreichende Sicherheitsrisiken birgt.
Die Lösung könnte in einem moderaten Einsatz der Technologie liegen: Künstliche Intelligenz kann helfen, Sitzungsprotokolle zu überarbeiten und zu verteilen, doch sollte hier die Grenze gezogen werden. Menschliche Umsicht bleibt weiterhin unerlässlich, um die wertvollen Erkenntnisse und Geschäftsgeheimnisse eines Unternehmens zu schützen.