Die heutigen Wahlen markieren einen entscheidenden Test für KI-basierte Suchdienste. Angesichts der potenziellen Auswirkungen und der Befürchtungen über Desinformation sowie "Halluzinationen" von KI-generierten Inhalten stehen diese noch weitgehend unerprobten Dienste unter dem Druck, verlässliche und autoritative Einsichten zu liefern.
In den letzten Wochen haben die Aktivitäten im Bereich der KI-Suche stark zugenommen. So hat der KI-Gigant OpenAI kürzlich seine mit Spannung erwartete Suchmaschine, ChatGPT Search, vorgestellt. Diese reiht sich in einen Markt ein, in dem sich der vergleichsweise erfahrene Anbieter Perplexity AI, gegründet 2022, bereits eine kleine, aber stetig wachsende Nische geschaffen hat.
Auch Google hat im Jahr 2023 begonnen, seine bestehende Suchmaschine mit AI Overviews, also KI-generierten Zusammenfassungen, zu verbessern, die an oberster Stelle der Suchergebnisse erscheinen. In den USA wurde diese Funktionalität eine spätere Phase flächendeckend eingeführt, sodass Nutzer die Möglichkeit haben, schnelle Antworten zu erhalten, oder über die Gemini-Chatbot-Schnittstelle eine ChatGPT-ähnliche Erfahrung zu machen.
In Bezug auf die heutige Wahl verfolgen die führenden Anbieter von KI-Suchdiensten unterschiedliche Strategien. Google agiert sehr vorsichtig und schränkt auf seiner Gemini-Website sowie in den AI Overviews von Google Search die Antworten zu wahlbezogenen Anfragen ein. OpenAI's ChatGPT Search zieht es vor, bei Echtzeit-Updates ebenfalls vorsichtig zu bleiben, verweist jedoch auf traditionelle Nachrichtenquellen wie The Associated Press und Reuters.
Perplexity geht hier den mutigsten Weg und bietet ein hochaktuelles AI-Wahlzentrum an. Durch eine Partnerschaft mit der gemeinnützigen Wählerberatungssite Democracy Works liefert es Echtzeitdaten und ermöglicht ein benutzerfreundliches Erlebnis in einem Bereich, den es "Your Ballot" nennt. Nutzer können hier durch Eingabe ihrer Postleitzahl detaillierte Informationen über Kandidaten und Wahlfragen in ihrem Gebiet abrufen.