21. Oktober, 2024

Märkte

Künstliche Intelligenz als Triebkraft des Aktienwachstums: Euphorie oder übertriebene Erwartungen?

Künstliche Intelligenz als Triebkraft des Aktienwachstums: Euphorie oder übertriebene Erwartungen?

Das Jahr brachte dem Aktienmarkt einen beeindruckenden Anstieg von 39 Prozent, wie der S&P 500 Index zeigt, vorangetrieben durch das Phänomen der künstlichen Intelligenz (KI). An vorderster Front steht Nvidia, ein führender Lieferant von Halbleitern für KI-Anwendungen, dessen Aktienkurs sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifachte.

Während einige Experten, darunter der renommierte Harvard-Ökonom Larry Summers, die Bedeutung der KI mit der Industriellen Revolution vergleichen, äußert sich Jim Covello von Goldman Sachs eher zurückhaltend. Covello stellt in einem Podcast fest, dass es bisher keine kosteneffiziente Nutzung der Technologie gibt, die wahrgenommen werden kann.

Dass in den kommenden Jahren Billionen von Dollar in den Aufbau von KI-Infrastrukturen, wie z.B. Rechenzentren, investiert werden, steht außer Frage. Doch welche konkreten Probleme die Technologie lösen soll, bleibt für Covello fraglich. Für Investoren lautet sein Rat, weiter auf Anbieter von Infrastrukturaktien zu setzen.

Demgegenüber sieht Jeremy Grantham, Mitbegründer von GMO, KI als langfristig bedeutend an, jedoch sind seiner Ansicht nach die Aktien überbewertet. Er vergleicht die momentane Marktreaktion mit historischen Übertreibungszyklen und warnt vor kurzfristigen Korrekturen, die jedoch letztlich zu grundlegenden Innovationen führen könnten. Historische Vergleiche mit Kanälen, Eisenbahnen und dem Internet sollen dies verdeutlichen.

Ungeachtet dieser Meinungen bleibt die Debatte über die langfristige Rolle und Wertentwicklung von KI am Markt spannend und zeigt, dass sowohl Risiken als auch Chancen eng miteinander verknüpft sind.