Chinas ältere Generation entdeckt neue Wege der Lebensgestaltung jenseits traditioneller Betreuungseinrichtungen. Zhang Zhili, eine 71-jährige Rentnerin aus Peking, verbringt ihre Mittwoche im Bildungszentrum der "Seniorenuniversität". Beim Trommelspiel auf der Djembe mit Gleichgesinnten findet sie nicht nur Taktgefühl, sondern auch Freude und neue Freundschaften.
Zhang, einst Grundschullehrerin, erweitert ihren Horizont mit Kursen wie sozialen Tänzen. Diese Aktivitäten stärken ihr Selbstbewusstsein und bereichern ihr soziales Leben nach einem langen Berufsleben. Mit der Frage „Was brauchen wir im Alter?“ bringt sie eine neue Perspektive zur Selbstliebe und aktiven Gestaltung des Ruhestandes zum Ausdruck.
In einem Land mit rasant alternder Bevölkerung wenden sich viele Ältere von Altenheimen ab, die oft mit der Angst vor Isolation assoziiert werden. Dies eröffnet Marktlücken für Bildungseinrichtungen, Hauspflege und spezielle Seniorengemeinschaften, die trotz wirtschaftlicher Herausforderungen florieren. China, mit derzeit über 297 Millionen Senioren, sieht sich einem demografischen Wandel gegenüber, der bis 2035 auf über 400 Millionen anwachsen könnte.
Diese Entwicklung treibt das Wachstum der sogenannten Silberwirtschaft voran. Prognosen besagen, dass dieser Sektor von derzeit 7 Billionen Yuan auf 30 Billionen Yuan im Jahr 2035 expandieren wird, wodurch sein Anteil am Gesamtmarkt von 6% auf 10% steigen könnte. Die Regierung investiert unterdessen weiter in Basisleistungen für Senioren, um deren Lebensqualität zu verbessern.
Chinas kulturelles Erbe der familiären Fürsorge prägt weiterhin die Präferenzen vieler Senioren, die es vorziehen, im Kreise ihrer Lieben zu altern. Diese Tradition des Zusammenlebens spiegelt sich auch in neuen Initiativen wider, wie den kürzlich angekündigten Richtlinien zur Förderung von häuslichen Betreuungsdiensten und Bildungsprogrammen, um das Leben der Senioren zu bereichern.