In einem kühnen Manöver hat der Logistikmagnat und Milliardär Klaus-Michael Kühne die Zügel des Berliner Beam-Projekts vollständig in die Hand genommen.
Ein Schachzug, der den stagnierenden Puls der Signa Development wieder in Schwung bringen könnte. Bisher teilten sich Kühne und die Signa-Gruppe, das Steckenpferd des österreichischen Immobilientycoons René Benko, die Hälfte des ambitionierten Bauprojekts in der pulsierenden Metropole Berlin.
Die Nachricht von Kühnes vollständiger Übernahme erreichte die Anleihegläubiger der Signa-Firmengruppe in einem Investoren-Call am Donnerstag, der die Finanzwelt in Antizipation versetzte.
Die genauen finanziellen Details der Übernahme bleiben noch im Schleier der Diskretion gehüllt, doch brodelt die Gerüchteküche bereits.
Die Investorenpräsentation deutet darauf hin, dass der Deal zu einem marginalen Abschlag auf den Buchwert abgeschlossen wurde.
Diese Wendung folgt auf Benkos Rückzug von allen operativen Posten – ein Rückzug, der die Hand des Milliardärs offenbart, die nach wie vor im Spiel um die finanzielle Zukunft der Signa Development ist.
Die Krise, in die Signa hineingeraten ist, erscheint mit einem schwindenden Bargeldbestand und einer Anleihebewertung, die in das Ramschniveau abgerutscht ist, fast schon als ein Thriller aus der Feder eines Wirtschaftskrimiautors.
Die kryptische Natur der Signa'schen Finanzlage ließ bisher mehr Fragen als Antworten zurück, und die knappen Erklärungen seitens der Unternehmensführung im Investoren-Call gaben kaum Anlass zur Beruhigung.
Das Geheimnis um den Bargeld-Schwund, die unbezahlten Lieferanten und die unruhigen Bankfinanzierer brodelt weiter unter der Oberfläche.
Was folgt nun nach Kühnes Schritt? Wie ein erfahrener Kapitän am Steuer eines Schiffes in stürmischer See, führt Kühne das Projekt in unsicheren Zeiten.
Während die Deloitte und die US-Kanzlei Kirkland & Ellis nun die Interessen der Anleihegläubiger vertreten, bleibt die Wirtschaftsgemeinde gespannt, welche neuen Kapitel diese Geschichte noch schreiben wird.
In einer Welt, in der Geldströme und Immobilienwerte die Dramatik einer Shakespeare'schen Tragödie erreichen können, könnte Kühnes jüngster Schachzug ein entscheidender Akt der Solidarität sein – oder das Präludium zu einem weiteren Akt im Theater der Wirtschaftsmacht.