08. September, 2024

Unternehmen

Verliert Kühne+Nagel den Fracht-Kampf?

Ein turbulenter Start ins Jahr: Umsatzrückgang und Gewinneinbruch trotz steigender Nachfrage.

Verliert Kühne+Nagel den Fracht-Kampf?
Nach dem Boom nun der Schock: Kühne+Nagel startet mit dramatischen Verlusten ins Jahr.

Die Weltwirtschaft durchlebt eine Phase der Unsicherheit und Abkühlung, und selbst etablierte Giganten der Logistikbranche wie Kühne+Nagel spüren die Nachwirkungen.

Der Beginn des Jahres 2024 hat für den Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel nicht gerade verheißungsvoll begonnen. Der Umsatz fiel im ersten Quartal um beeindruckende 20 Prozent auf 5,5 Milliarden Franken, während der Gewinn um alarmierende 40 Prozent auf 278 Millionen Franken sank.

Quelle: Eulerpool

Diese Zahlen sind ein klares Indiz dafür, dass der Post-Corona-Boom endgültig vorbei ist und der Konzern nun in raueres Fahrwasser geraten ist.

Quelle: Eulerpool

Der starke Franken als zusätzliche Bürde

Die Finanzergebnisse wurden zusätzlich durch den starken Schweizer Franken beeinträchtigt, der das Ergebnis um weitere drei Prozent drückte. Doch es ist nicht alles düster: Trotz des schwierigen Starts in das Jahr gibt es auch Zeichen der Hoffnung.

Kühne+Nagel verzeichnete eine leicht anziehende Nachfrage in den Schlüsselbereichen der See- und Luftfracht. Dies deutet darauf hin, dass der Konzern trotz des allgemeinen Abschwungs noch Raum für Optimismus sieht.

Die Antwort des Unternehmens auf die finanziellen Herausforderungen ist ebenso pragmatisch wie zukunftsorientiert. Im März reagierte Kühne+Nagel auf den Einbruch der Volumina mit einem globalen Stellenabbau, der weniger als zwei Prozent der gesamten Belegschaft betrifft.

Diese Restrukturierung ist Teil einer breiteren Strategie, um das Unternehmen schlanker und reaktionsfähiger zu machen. Der Logistikriese passt sich an die neue wirtschaftliche Realität an, indem er Kosten senkt und gleichzeitig seine Kapazitäten in den vielversprechenden Segmenten der See- und Luftfracht strategisch ausbaut.