15. Januar, 2025

Wirtschaft

Kuba kündigt massive Preiserhöhungen für Benzin und Diesel an

Kuba kündigt massive Preiserhöhungen für Benzin und Diesel an

Die kubanische Regierung hat angekündigt, ab Februar die Preise für Benzin und Diesel an den Pumpen um mehr als 400 Prozent zu erhöhen. Zusätzlich sollen ab März auch die Preise für Flüssiggas und für Haushalte mit hohem Stromverbrauch steigen. Der Einparteienstaat erhofft sich dadurch eine Ankurbelung der Wirtschaft, die Behebung von 'Verzerrungen' und eine sichere Versorgung mit Kraftstoff und Strom.

Finanzminister Vladimir Regueiro und Energieminister Vicente de la O Levy erklärten in einer Ansprache im Staatsfernsehen, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die wirtschaftlichen Probleme des Landes zu lösen. Kuba verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um etwa ein bis zwei Prozent, die Inflationsrate lag bei rund 30 Prozent.

Die schwierige Lage der kubanischen Wirtschaft wird durch das 65-jährige Embargo und zusätzliche Sanktionen der USA weiter verschärft. Die Corona-Pandemie hat den Tourismussektor stark getroffen und die Unterstützung durch den kriselnden Verbündeten Venezuela ist ebenfalls gesunken.

Mangelwaren in Kuba sind unter anderem Nahrungsmittel, Medizin und Kraftstoff. Besonders die Landwirtschaft leidet unter dem Mangel an Treibstoff. Das Land ist auf Importe angewiesen, jedoch fehlt es an Devisen. Sogar die Zuckerproduktion, die einst ein Aushängeschild der kubanischen Wirtschaft war, reicht nicht mehr aus, um den Bedarf im Land zu decken.

Die durchschnittlichen Monatslöhne in Kuba entsprechen nach dem aktuellen Wechselkurs nur etwa 15 Euro. Angesichts der hohen Inflation können sich viele Kubaner kaum mehr als die stark subventionierten Grundnahrungsmittel leisten. Seit 2022 haben bereits rund vier Prozent der Bevölkerung ihre Heimat verlassen.