In der Welt der Kryptowährungen herrscht Aufbruchstimmung. Seit den jüngsten Wahlergebnissen, bei denen Donald Trump den Sieg davontrug, hat der Kryptomarkt beeindruckende Höhen erklommen. Bitcoin hat ein neues Allzeithoch knapp unterhalb der Marke von 100.000 US-Dollar erreicht und der Gesamtwert des Kryptomarktes ist um über eine Billion US-Dollar gestiegen. Ein Treiber dieser Entwicklungen ist die Hoffnung auf eine weniger restriktive Regulierung des Sektors, angefeuert durch Trumps Versprechen, Amerika zur 'Krypto-Hauptstadt der Welt' zu machen.
Diese Euphorie hat auch prominente Unterstützer wie Elon Musk ins Licht gerückt. Musk, bekannt für seine Aktivitäten auf der Plattform X, sprach sich kürzlich für die Abschaffung der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde Consumer Financial Protection Bureau aus. Seine Lieblings-Kryptowährung Dogecoin, die nach der Wahl um 150 Prozent zugelegt hat, bringt ihn in Verbindung mit dem Begriff 'Department of Government Efficiency' – eine scherzhafte Anspielung, die vom Publikum unterschiedlich aufgenommen wird.
Die Krypto-Lobby, die bei den Wahlen mehr als 100 Millionen US-Dollar investierte, hofft auf eine Politik, die den Marktbedingungen weiter Auftrieb verleihen soll. Die Berichte über Trumps Beratungen mit der Kryptoindustrie hinsichtlich der Nachfolge des derzeitigen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler zeigen, dass ernsthafte Veränderungen bevorstehen könnten. Gensler, der bisher kritisch gegenüber Kryptowährungen eingestellt war, hat angekündigt, vor dem Amtsantritt Trumps von seinem Posten zurückzutreten.
Die Entwicklungen im Kryptowährungssektor werfen jedoch auch Bedenken auf. Martin Walker von der Warwick Business School äußert die Sorge, dass die Regulierungsbehörden durch das rapide Wachstum des Krypto-Marktes möglicherweise überfordert sein könnten. Die Verbindungen des Kryptosektors mit dem traditionellen Finanzsystem nehmen zu — ein Phänomen, das unter anderem durch den Erfolg von BlackRocks Bitcoin-ETF mit einem Volumen von 48 Milliarden US-Dollar untermauert wird.
Experten warnen, dass diejenigen, die die Deregulierung vorantreiben, paradoxerweise die nächsten Krisen befeuern könnten. Sollten die Bedenken gerechtfertigt sein, könnte das nächste Marktversagen nicht nur die Krypto-Welt treffen.