In der Hoffnung auf eine Erholung der Kryptowährungen zum Jahresende lassen die jüngsten Marktentwicklungen Anleger aufhorchen. Bisher zeigen sich Bitcoin, Ethereum und Dogecoin noch deutlich von einem potenziellen Jahresend-Rally entfernt. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben diese drei führenden digitalen Währungen 3,6%, 4,6% und 5,7% an Wert verloren – ein deutliches Signal, dass der Marktaufschwung noch auf sich warten lässt oder gar ganz ausbleibt.
Ähnlich wie bei Wertpapieren ist das Handelsvolumen in Kryptowährungen rund um die Feiertage traditionell dünn, was jedoch die jüngste Verkaufswelle nicht verhindert hat. Bitcoin ist erneut unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gefallen, Ethereum pendelt sich bei rund 3.300 US-Dollar ein und Dogecoin notiert derzeit bei etwa 0,31 US-Dollar.
Ein bedeutender Faktor für diese Preisbewegungen sind die Spekulationen um potenziell steigende Zinssätze, die verstärkt Einfluss auf sogenannte Risikoanlagen wie Kryptowährungen nehmen können. Das Nachdenken über Bitcoin als eine Art digitales Gold bleibt ein heiß diskutiertes Thema, während höhere Zinssätze möglicherweise Kapitalflüsse in risikoreiche Anlagen schmälern und stattdessen sichere Häfen anziehen können.
Der zunehmende Liquidationsdruck auf langfristige Derivatekontrakte zeigt, dass spekulative, hebelbasierte Wetten auf kurzfristige Kursgewinne dieser Kryptos momentan zurückgenommen werden. Die hohe Leverage in der Krypto-Welt kann bei Kursaufwärtsbewegungen von Vorteil sein, birgt aber auch ein beträchtliches Risiko bei Abwärtsbewegungen, selbst an Tagen mit moderatem Handelsvolumen.
Angesichts der anhaltenden Stärke des US-Dollars und der Kapitalabwanderung aus vielen Anlageklassen in Geldmarktfonds wird möglicherweise nicht der erhoffte Weihnachtsmann, sondern ein metaphorisches Stück Kohle den Krypto-Anlegern ins Körbchen gelegt. Sicher ist eines: Die kurzfristige Trendvorhersage einer Anlageklasse ist von großer Unsicherheit geprägt. Dennoch weisen viele Anlageklassen langfristig nach oben, und die 15-jährige Historie von Kryptowährungen zeigt, welches Potenzial für Kursgewinne durch langanhaltendes Wachstum vorhanden ist.