17. Dezember, 2024

Märkte

Kroger und Albertsons: Geplatzte Übernahme sorgt für Frust und Klagen

Kroger und Albertsons: Geplatzte Übernahme sorgt für Frust und Klagen

Die milliardenschwere Übernahme von Albertsons durch Kroger, im Wert von 25 Milliarden Dollar, fand ein jähes Ende, als zwei Richter - einer auf Bundesebene und ein anderer aus dem Bundesstaat Washington - die wettbewerbsfördernde Vision der Supermarktketten nicht überzeugend fanden. Diese Entscheidung gab dem Vorhaben, eine der größten Fusionen im Einzelhandelssektor zu schaffen, den Gnadenstoß. Am Dienstag unterbrachen richterliche Anordnungen den Fortschritt der Fusion, die daraufhin von Albertsons am Mittwoch offiziell abgesagt wurde. Albertsons klagt nun gegen Kroger und beschuldigt den früheren Partner, das Geschäft vermasselt zu haben. Kroger bezeichnete die Klage als "haltlos" und verkündete kurz darauf ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm im Wert von 7,5 Milliarden Dollar. Experten für Wettbewerbsrecht identifizieren einige zentrale Probleme, die zur Ablehnung durch die Richter führten und damit das Scheitern der Übernahme besiegelten. Von Beginn an argumentierten die Hauptakteure der Fusion, Kroger aus Cincinnati und Albertsons mit Sitz in Boise, Idaho, dass die Fusion notwendig sei, um in einer zunehmend von unkonventionellen Wettbewerbern wie Walmart, Costco, Amazon, Aldi, Trader Joe's und Dollar General dominierten Lebensmittelbranche effizient und konkurrenzfähig zu bleiben. Jedoch stießen die Argumente bezüglich einer zu eng gefassten Marktdefinition auf taube Ohren. Die entscheidenden Faktoren waren, dass die Konkurrenz überwiegend durch traditionelle Supermärkte und Supercenter wie Walmart repräsentiert wird. Diese Sichtweise der Gerichtsbarkeit konnte nicht geändert werden und führte dazu, dass die Fusion als Risiko für den Wettbewerb und die Vielfalt am Markt gesehen wurde. Ein weiteres Problem war der Plan von Kroger und Albertsons, den Wettbewerb in überlappenden Märkten zu erhalten, indem sie 579 Geschäfte für 2,9 Milliarden Dollar an C&S Wholesale Grocers verkaufen wollten. Diese Firma, mit Sitz in New Hampshire, verfügt jedoch über lediglich 24 Geschäfte und wird von Kritikern eher als Liquidator denn als ernstzunehmender Konkurrent betrachtet. Die vorgelegten Beweise und Argumente sorgten ebenfalls für Zweifel bei den Richtern. Der Käufer für die Abspaltungen wurde als unzureichend befunden, was den Plan scheitern ließ. Letztlich basierten die richterlichen Entscheidungen auf traditionellen marktwirtschaftlichen Prinzipien und nicht auf arbeitsrechtlichen Bedenken, was die Chancen auf eine erfolgreiche Berufung mindert, wie Experten anmerken.