03. Januar, 2025

Politik

Kritik und Kontroversen: Die VAT-Erhöhung für Privatschulen sorgt für Aufsehen

Kritik und Kontroversen: Die VAT-Erhöhung für Privatschulen sorgt für Aufsehen

Die geplante Erhöhung der Gebühren an Privatschulen um mehr als von der Regierung prognostizierte Werte sorgt für Aufregung in Großbritannien. Hintergrund ist die Entscheidung von Sir Keir Starmer, eine 20-prozentige Mehrwertsteuer auf die Gebühren der Privatschulen einzuführen. Diese Maßnahme soll dazu dienen, den staatlichen Schulbereich zu stärken und Projekte wie die Einstellung weiterer Lehrkräfte zu finanzieren.

Ursprünglich schätzte das Schatzamt, dass die Gebühren im Durchschnitt nur um etwa 10 Prozent ansteigen würden, da viele der 2.600 unabhängigen Schulen des Landes die Mehrkosten nicht vollständig an die Eltern weitergeben würden. Doch eine Analyse der "Telegraph" von 964 Privatschulen in England, Schottland und Wales zeigt gegenteilige Ergebnisse: Etwa die Hälfte dieser Schulen erhöht die Gebühren um mindestens 15 Prozent, ein Fünftel, darunter auch die renommierte Eton School, erhebt sogar die vollen 20 Prozent. Der durchschnittliche Anstieg liegt demnach bei 14 Prozent.

Bereits vor dem offiziellen Inkrafttreten der Regelung zum 1. Januar erhielten viele Eltern die neuen Gebührenrechnungen. Diese Entwicklungen schüren Sorgen über die Auswirkungen der Politik, die voraussichtlich zu mehr Wechseln von Schülern aus dem privaten in den staatlichen Schulbereich führen wird, als von der Regierung vermutet.

Die Kritik am Vorhaben wächst, kurz bevor es in Kraft tritt. Laura Trott, die konservative Schatten-Bildungsministerin, bezeichnet die Steuererhöhung als kontraproduktiv für die staatlichen Schulen und warnte vor zusätzlichen Belastungen für das Bildungssystem. Nigel Farage von Reform UK nannte die Maßnahme "absolut skandalös" und betonte, dass sie auf falschen Prioritäten beruhe und den Kindern schade.

Auf der anderen Seite verteidigten Labour-Minister die Entscheidung. Rachel Reeves, die Kanzlerin, argumentierte, dass die Maßnahme zusätzliche 1,7 Milliarden Pfund jährlich zur Unterstützung staatlicher Schulen generieren würde. Diese Mittel könnten für bessere Bildungschancen und höhere Standards genutzt werden. Bildungsministerin Bridget Phillipson betonte die Notwendigkeit eines Systems, in dem alle Kinder gleichermaßen erfolgreich sein können.