16. September, 2024

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Kritik an Nippon Steels Übernahme von U.S. Steel wächst: CFIUS sieht nationale Sicherheitsrisiken

Kritik an Nippon Steels Übernahme von U.S. Steel wächst: CFIUS sieht nationale Sicherheitsrisiken

Die geplante Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel in Höhe von 14,9 Milliarden US-Dollar steht erneut im Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung in den Vereinigten Staaten. Eine bisher unveröffentlichte Mitteilung des Komitees für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) warnt vor erheblichen Sicherheitsrisiken, die durch die Transaktion entstehen könnten. Nach Aussagen von Insidern könnte dies ein Indiz dafür sein, dass die Übernahme blockiert wird.

Sowohl führende Demokraten als auch Republikaner haben sich gegen die Übernahme ausgesprochen. Vizepräsidentin Kamala Harris und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten bekräftigte am Montag die Forderung, dass U.S. Steel in amerikanischem Besitz und Betrieb bleiben solle. Der Republikaner und ehemalige Präsident Donald Trump erklärte ebenfalls, dass er die Transaktion im Falle einer Wiederwahl verhindern würde.

In dem Schreiben des CFIUS an Nippon Steel wird ausgeführt, dass die Übernahme die amerikanische Stahlproduktion beeinträchtigen und die Wahrscheinlichkeit verringern würde, dass U.S. Steel weiterhin aktiv nach Handelsabwehrmaßnahmen strebt. Die betroffenen Unternehmen haben bis Mittwoch Zeit zur Stellungnahme.

Die in dem Schreiben geäußerten nationalen Sicherheitsbedenken wurden von U.S. Steel in einer schriftlichen Antwort zurückgewiesen. Man argumentiere, dass die Ablehnung der Transaktion zur Stilllegung von Hochofen-Anlagen führen, tausende Arbeitsplätze kosten und die Qualität und Widerstandsfähigkeit der Stahlversorgung für US-Industrien schwächen würde.

Die Unternehmen werfen den US-Behörden zudem vor, die Entscheidung auf Basis politischer Motive und nicht aufgrund tatsächlicher Fakten oder nationaler Sicherheitsinteressen zu treffen.

Weder das Weiße Haus noch das Finanzministerium, das das CFIUS leitet, wollten zu den Vorgängen Stellung nehmen. Auch die Sprecher von Nippon Steel und U.S. Steel verzichteten auf einen Kommentar zu dem Schreiben, verwiesen jedoch auf frühere Aussagen, die besagen, dass die Transaktion keine nationale Sicherheitsbedrohung darstelle und die US-Stahlindustrie stärken würde.

Während Nippon Steel-Aktien am Donnerstag um 0,8 % stiegen, schlossen die Aktien von U.S. Steel am Mittwoch mit einem Verlust von 17,5 %.