27. Dezember, 2024

Wirtschaft

Kritik an BYD-Baustelle: Kontroverse um Arbeitsbedingungen in Brasilien

Kritik an BYD-Baustelle: Kontroverse um Arbeitsbedingungen in Brasilien

Der chinesische Automobilhersteller BYD steht aktuell in der Kritik, nachdem Berichte über fragwürdige Arbeitsbedingungen auf einer Baustelle in Brasilien aufkamen. Diese Berichte, die von einer Task Force unter Leitung brasilianischer Staatsanwälte veröffentlicht wurden, behaupten, dass 163 chinesische Arbeiter unter „sklavenähnlichen“ Bedingungen tätig gewesen seien. Ein Video des Arbeitsministeriums zeigt behelfsmäßige Schlafstätten ohne Matratzen sowie einfache Kochmöglichkeiten.

Li Yunfei, ein Sprecher von BYD, äußerte in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform Weibo starken Widerspruch gegen diese Vorwürfe. In seiner Erklärung sprach er von einem vermeintlichen Versuch, chinesische Marken und die Beziehung zwischen China und Brasilien in Misskredit zu bringen. Medienberichte über die Vorfälle wurden ebenfalls kritisiert.

BYD, international bekannt als einer der größten Hersteller von Elektrofahrzeugen, kündigte an, den Vertrag mit der für den Bau zuständigen Jinjiang Group zu beenden. Vorübergehend sollen die Arbeiter in nahegelegenen Hotels untergebracht werden, ohne darunter zu leiden, dass die Bauarbeiten eingestellt wurden. In den letzten Wochen habe das Unternehmen bereits mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen begonnen.

Zusätzlich veröffentlichte Li eine „Erklärung“ chinesischer Arbeiter, die im Video zu sehen sind und die Berichte als menschenrechtsverletzend und missverständlich bezeichneten. Ein Arbeiter betonte, dass sie ihrem Job Wertschätzen und dort weiterhin arbeiten möchten, was von Applaus begleitet wurde.

Nach Aussagen der Staatsanwälte mussten die Arbeiter in unhygienischen Verhältnissen arbeiten, mit einem Toilettenverhältnis von nur einer für 31 Personen. Pässe der Arbeiter wurden einbehalten und 60% ihrer Löhne vorenthalten, zudem würden ausscheidende Arbeiter gezwungen, für ihren Flug und ihren Rückflug nach China zu zahlen, so das Arbeitsministerium.