08. November, 2024

Wirtschaft

Kritik an Budgetmaßnahmen: Asda fürchtet Inflation und Stellenabbau

Kritik an Budgetmaßnahmen: Asda fürchtet Inflation und Stellenabbau

Lord Stuart Rose, Vorsitzender der britischen Supermarktkette Asda, hat als jüngster Vertreter der heimischen Wirtschaft die jüngsten Budgetmaßnahmen scharf kritisiert. Diese würden nicht nur zu höherer Inflation führen, sondern auch Neueinstellungen und Gehaltserhöhungen bremsen, so Rose.

Asda sieht sich mit einer Erhöhung seiner jährlichen Steuerlast um 100 Millionen Pfund konfrontiert. Grund dafür sind die von Finanzministerin Rachel Reeves vorgenommenen Änderungen bei den Sozialversicherungsbeiträgen, insbesondere die Senkung der Schwelle, ab der Unternehmen diese entrichten müssen. Diese Überraschung belastet viele Unternehmen, erklärte Rose. Asda, das etwa 148.000 Mitarbeiter beschäftigt, will die gestiegenen Kosten möglichst nicht an die Kunden weitergeben, warnt jedoch vor inflationsverstärkenden Folgen, die das Unternehmen stark unter Druck setzen.

Rose äußerte sich besorgt darüber, dass die Maßnahmen nicht zu mehr Beschäftigung führen würden. Auch die bevorstehende Erhöhung des nationalen Mindestlohns zwinge Asda zu einer kritischen Betrachtung der möglichen Gehaltserhöhungen im kommenden Jahr. Die Stimmen der Wirtschaft, die die Budgetauswirkungen kritisch sehen, mehren sich. Der Schatzmeister verteidigt die Änderungen indes als notwendig, um wirtschaftliche Stabilität herzustellen und Investitionen zu fördern.

Im vergangenen Monat übernahm Rose die operative Führung von Asda, unterstützt von Rob Hattrell von TDR Capital. Dies geschah nach dem Rücktritt des Miteigners Mohsin Issa. Asda, das 2020 in einem 6,8 Milliarden Pfund schweren Deal von Walmart an die Issa-Brüder und TDR verkauft wurde, befindet sich weiterhin auf der Suche nach einem neuen CEO. In dieser Woche hat das Unternehmen fast 500 Stellen in der Zentrale abgebaut.

Walmart hält noch einen zehnprozentigen Anteil an Asda. Die Trennung der IT-Systeme von seinem ehemaligen US-Eigentümer gestaltete sich indes kompliziert und teuer. Das Unternehmen kämpfte zuletzt mit Problemen in der Produktverfügbarkeit, Sauberkeit der Filialen und Kundenzufriedenheit und verlor Marktanteile an die Konkurrenz.

Die Umstellung der IT-Systeme sei laut Rob Hattrell nahezu abgeschlossen, was über 2.500 Systeme betraf. Für das Quartal bis Ende September meldete Asda einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent (exklusive Treibstoff) und einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze um 4,8 Prozent. Die Nettoverschuldung belief sich auf 3,8 Milliarden Pfund, was einen Rückgang von 100 Millionen Pfund im Vergleich zum Vorquartal bedeutet. Das Unternehmen sieht sich zu weiterem Schuldenabbau verpflichtet.