In Mosambik haben blutige Proteste gegen die umstrittenen allgemeinen Wahlen zu einem vermeintlichen Putschversuch geführt, wie die regierende Partei Frelimo mitteilt, die als Sieger der Wahlen hervorging. Alcinda de Abreu, Sprecherin von Frelimo, das seit der Befreiung des Landes von der portugiesischen Kolonialherrschaft vor 49 Jahren an der Macht ist, bezeichnete die Gewalt als einen "Angriff" auf eine demokratisch gewählte Regierung. Sie erklärte im Staatsfernsehen, dass Aufrufe zur Gewalt und ein Versuch eines Staatsstreichs zu verzeichnen seien. Unterdessen widerspricht Adriano Nuvunga vom Centre for Democracy and Human Rights und behauptet, die Regierung konstruiere eine falsche Erzählung, um das harte Durchgreifen zu rechtfertigen. Ihm zufolge gehe es nicht um einen Putschversuch, sondern um Forderungen der Mosambikaner nach Wahlgerechtigkeit. Die Proteste flammten Ende letzten Monats auf, nachdem die Wahlkommission Frelimo-Kandidaten Daniel Chapo mit 71 Prozent der Stimmen zum Präsidenten erklärte. Der Oppositionskandidat Venâncio Mondlane widersprach diesem Ergebnis und forderte seine Anhänger auf, gegen die angeblich manipulierten Ergebnisse zu protestieren. Das führte zu einem Trauermarsch in der Hauptstadt Maputo, der von Mondlane als "Tag der Befreiung" bezeichnet wurde. Amnesty International verurteilt das harte Durchgreifen der Regierung scharf und beschrieb es als schwerwiegenden Eingriff in die Meinungsfreiheit. Die Organisation spricht von Polizeieinsätzen mit militärischen Taktiken und Kriegswaffen. Menschenrechtsorganisationen rufen zum Eingreifen regionaler Einrichtungen auf, während die EU eine Untersuchung der Wahlforensik durchführt. Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft plant ein Sondertreffen zur Bewältigung der Krise. Die Spannungen zwischen der Regierung und der Opposition scheinen weiter zu eskalieren, während die Regionen Mosambiks weiter unter den sich verschärfenden Konflikten leiden.