Eine aktuelle tiefenpsychologische Untersuchung des Kölner Rheingold-Instituts zeigt, dass die deutschen Wähler von einem Gefühl der Sorge und Hoffnungslosigkeit geprägt sind. Die Herausforderungen resultieren aus wirtschaftlichen Unsicherheiten, einer maroden Infrastruktur sowie den Spannungen durch Migrationspolitik. Diese Probleme sind im Alltag der Menschen allgegenwärtig und lassen Zweifel an einer Verbesserung durch einen Regierungswechsel nach der bevorstehenden Bundestagswahl aufkommen. Stephan Grünewald, Institutsleiter, betont, dass viele den Glauben an einen positiven Wandel verloren haben.
Die Studie, basierend auf Interviews mit 50 repräsentativ ausgewählten Wählern, hebt hervor, dass sich die Bevölkerung zunehmend entfremdet fühlt. Während in der Vergangenheit Krisen durch einen Rückzug ins Private zu bewältigen waren, scheint diese Taktik nicht mehr zu funktionieren. Die gestiegene Unsicherheit wird durch Vorfälle wie die Attentate von Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg verstärkt. Die dadurch entstehende gesellschaftliche Spaltung mündet in wachsendem Unmut über die wiederholte Kandidatur der politischen Spitzenakteure Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner, deren politische Auseinandersetzungen von vielen als destruktiv wahrgenommen werden.
Ein gemeinsamer Konsens scheint dabei unauffindbar, während gleichzeitig ein "Wunschkanzler" mit Macherqualitäten ersehnt wird. Die Konservative Friedrich Merz scheint die besten Chancen auf das Kanzleramt zu haben, doch auch er wirkt für viele unberechenbar. Ein befürchtetes "Weiter so" der bisherigen Politik birgt die Gefahr, die populistische AfD zu stärken – ein Schreckgespenst für das linksliberale Lager, während einige im konservativen Spektrum die Dramatik der Probleme noch verstärken. Der Appell des Psychologen Grünewald an die demokratischen Kräfte ist klar: Die Probleme müssen angepackt und Lösungen gefunden werden, um eine Radikalisierung zu verhindern und den Schutzwall zur AfD zu bewahren.