Der letzte Shoppingrausch vor dem Jahreswechsel bringt traditionell hohe Besucherzahlen in britische Geschäfte, doch in diesem Jahr zeigt sich ein ungewohntes Bild. Wie der OnLocation Footfall Index von MRI Software enthüllt, verzeichneten die Einzelhandelsstandorte des Vereinigten Königreichs am Boxing Day einen Rückgang der Besucherzahlen um 9,4% im Vergleich zum Vorjahr.
Insbesondere die Einkaufsstraßen und Shopping-Center hatten mit Rückgängen von über 10% zu kämpfen. Überraschenderweise war der Heilige Abend besser besucht: Hier stiegen die Besucherzahlen um 18% im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser Wandel könnte durch die anhaltende Lebenshaltungskostenkrise getrieben sein, vermutet Jenni Matthews, Marketing- und Insights-Direktorin bei MRI Software. Sie weist darauf hin, dass die Konsumenten verstärkt ihre Einkäufe online tätigen, insbesondere da 65% der befragten Verbraucher planen, den Großteil ihres Budgets digital auszugeben.
Gleichzeitig prognostizieren Analysten wie Barclays, dass trotz alldem pro Kopf durchschnittlich £236 ausgegeben werden – ein Anstieg verglichen mit der Vor-Pandemie-Zeit, bedingt durch die Inflation. Am 27. Dezember ist ein erneuter Anstieg der Besucherzahlen zu erwarten, wenn viele Geschäfte wie Next, Marks and Spencer und John Lewis wieder ihre Türen öffnen und der Zahltag naht.
Dabei hat sich gezeigt, dass das Online-Shopping neue Gewohnheiten schafft – viele Kunden gönnten sich bereits vor den Feiertagen Schnäppchen und zogen es vor, die Vorweihnachtszeit für größere Ausgaben zu nutzen.