Deutschland ist wieder an der Spitze der globalen Hopfenproduzenten, doch die Branche steht vor enormen Herausforderungen. Pascal Piroué, Vorsitzender des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes, prognostiziert, dass zwischen 2.000 und 3.000 Hektar Anbaufläche aus den insgesamt 20.000 Hektar in Deutschland wegfallen könnten. Während der Branchenmesse BrauBeviale in Nürnberg wurden die sinkende Nachfrage nach Bier, die Auswirkungen des Klimawandels und Fehlkalkulationen der Braugiganten als Hauptursachen genannt.
Nach einer überdurchschnittlichen Ernte von 46.536 Tonnen Hopfen im Jahr 2024, hauptsächlich in den bayerischen Regionen Hallertau und Spalt, stehen den Hopfenbauern schwere Zeiten bevor. Während in den USA, dem einstigen Craft-Bier-Mekka, die Anbaufläche zurückging und nun knapp 40.000 Tonnen produziert wurden, ist auch in Europa ein Rückgang in den nächsten Jahren zu erwarten.
Ein Überangebot an Alphasäure führt zu Preisschwankungen, die durch langfristige Verträge bisher gepuffert wurden. Doch das Ende dieser Verträge lässt neue finanzielle Lücken befürchten. Brauereien haben zu viel bestellt und kämpfen mit Überschüssen, was laut dem Präsidenten des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer, Adolf Schapfl, bereits zu einem dramatischen Preisverfall von bis zu 90 Prozent geführt hat.
Angesichts der klimatischen Veränderungen müssen die Bauern ihr Sortiment anpassen und mehr Wasser einsetzen. Pilotprojekte zur Wasserbewirtschaftung sind bereits in der Hallertau und Spalt im Gange, doch es sind große Anstrengungen notwendig, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wie Schapfl es ausdrückt, stehen wir vor echten "Generationenprojekten".