Enes Seker, der Gründer der ehemals blühenden „Royal Donuts“ steht nun am Anfang eines neuen gastronomischen Abenteuers, trotz der Turbulenzen, die seine vorherige Unternehmung erschüttert haben.
Mit „Crusty Slices“ wagt er den Sprung in das umkämpfte Segment der Fast-Food-Imbisse, eine kühne Kombination aus Pizza, Croissant und Sandwich, die er auf seinem frisch erworbenen Instagram-Kanal mit bereits über 105.000 Followern ankündigt. Der Anspruch ist hoch: Direkte Konkurrenz zu Giganten wie Dominos und Pizza Hut.
Die Idee hinter „Crusty Slices“ ist eine mutige. Seker will die Essgewohnheiten der Deutschen revolutionieren, indem er Elemente verschiedener populärer Fast-Food-Kategorien kombiniert.
Die Versprechen sind groß: Er spricht von einer „Dominanz über traditionelle Pizzaketten“ und suggeriert, dass die Einzigartigkeit seines neuen Produkts den Markt auf ähnliche Weise erobern wird, wie es einst seine Donuts taten.
Ein Neuanfang voller Ambitionen
Sekers unternehmerischer Drive scheint ungebrochen. „Nach Dunkin' Donuts seid ihr jetzt an der Reihe!“, postet er selbstbewusst auf Instagram und spielt damit auf seine früheren Erfolge an, die ihn einst zum Shootingstar der Franchise-Szene machten.
In nur zwei Jahren wuchs „Royal Donuts“ von einer einzelnen Filiale in Köln zu einem globalen Netzwerk mit Standorten von Paris bis Dubai. Doch dieser Erfolg ist Geschichte. Heute kämpft die Marke mit Schließungen, hochverschuldeten Franchisenehmern und einem stark geschrumpften Netzwerk.
Die Schattenseiten des schnellen Wachstums
Die Expansion war rasant, vielleicht zu rasant. Die Infrastruktur hielt mit dem Wachstum nicht Schritt, und die Kontrolle über die Qualität und das Management der einzelnen Standorte ging zunehmend verloren.
Das einstige Imperium von „Royal Donuts“ hat sich in Deutschland hinter seine Konkurrenz zurückgezogen, und die Zahl der Filialen hat sich dramatisch verringert.
Die Misere, sagen Kritiker, sei hausgemacht, ein Ergebnis von Fehlentscheidungen an der Spitze. Seker selbst sieht die Ursachen anders: Die wirtschaftliche Lage und verändertes Konsumverhalten seien schuld, behauptet er, und lenkt damit von internen Problemen ab.
Kontroversen und Kritik
Doch Seker steht nicht nur wegen geschäftlicher Rückschläge in der Kritik. Seine öffentlichen Äußerungen und Verbindungen zu umstrittenen Persönlichkeiten werfen Fragen auf. Trotz seiner Unternehmererfolge wird er von Verfassungsschützern kritisch beobachtet, nicht zuletzt wegen seiner Kontakte zur salafistischen Szene.
Die Verbindungen könnten potenzielle Geschäftspartner und Kunden abschrecken, in einer Zeit, in der Seker versucht, mit „Crusty Slices“ eine neue Marke zu etablieren.
Reaktionen auf das neue Konzept
Auf sozialen Medien äußern sich viele unterstützend, aber auch kritisch. Einige sehen in Seker einen visionären Unternehmer, der trotz Rückschlägen nicht aufgibt. Andere hingegen befürchten, dass die neuen Geschäfte nur eine weitere Blase sind, die früher oder später platzen könnte.
Die Wahrnehmung ist gespalten, und die öffentliche Meinung scheint ebenso zwischen Bewunderung für seinen Unternehmergeist und Skepsis hinsichtlich seiner früheren Geschäftspraktiken zu schwanken.
Ausblick und Herausforderungen
Mit „Crusty Slices“ steht Seker vor großen Herausforderungen. Der Markt ist hart umkämpft, und die Vergangenheit hat gezeigt, dass schnelles Wachstum nicht ohne solide Grundlagen erfolgen kann.
Ob er aus den Fehlern gelernt hat und sein neues Unternehmen zum Erfolg führen kann, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Seker hat nicht vor, sich aus der Gastronomieszene zurückzuziehen, und seine Pläne sind ebenso groß wie seine Ambitionen.