Inmitten politischer Turbulenzen hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol eine wichtige Personalentscheidung getroffen, die das politische Parkett des Landes erschüttert. Der bisherige Verteidigungsminister Kim Yong Hyun reichte aufgrund seiner umstrittenen Haltung zum Kriegsrecht seinen Rücktritt ein, welcher umgehend angenommen wurde. Als Nachfolger wird der bisher in Saudi-Arabien tätige Botschafter Choi Byung Hyuk das Verteidigungsressort übernehmen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Diese Neubesetzung ist die erste seit der dramatischen Ausrufung des Ausnahmezustands und signalisiert, dass Yoon bislang an seinem Amt festhalten möchte, trotz des beträchtlichen Drucks aus der Öffentlichkeit. Die Rolle von Kim Yong Hyun bleibt ein heiß diskutiertes Thema, da er als Verfechter der inzwischen zurückgenommenen Kriegsrechtsentscheidung galt und möglicherweise einer der Hauptakteure hinter dem Beschluss war. Seine öffentliche Entschuldigung am Mittwoch für die von ihm verursachte politische Unruhe unterstreicht die brisante Lage weiter. Die politische Krise verschärft sich, denn die Opposition hat einen Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren eingebracht, der am kommenden Samstag im südkoreanischen Parlament zur Abstimmung stehen wird. In einer brisanten Anklage wirft die größte Oppositionspartei dem konservativen Präsidenten einen Verfassungsbruch vor und verlangt seine sofortige Abdankung.