01. Oktober, 2024

Wirtschaft

Kris Kristofferson: Ein mutiger Verteidiger im musikalischen Sturm

Kris Kristofferson: Ein mutiger Verteidiger im musikalischen Sturm

Die Musikindustrie ist bekannt für unvergessliche Momente, und einer davon entstand am 16. Oktober 1992 im Madison Square Garden. Columbia Records organisierte ein großes Konzert, um das 30-jährige Jubiläum ihres Künstlers Bob Dylan zu feiern. Unter den teilnehmenden Stars jener Ära glänzten Namen wie Stevie Wonder, George Harrison, Johnny Cash und Eric Clapton. Doch der Auftritt einer relativ neuen Künstlerin und die Unterstützung durch den Country-Veteranen Kris Kristofferson, der am Samstag im Alter von 88 Jahren verstarb, standen im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die damals 25-jährige irische Sängerin Sinead O'Connor befand sich zu jener Zeit im Auge eines Sturms. Nur zwei Wochen zuvor hatte sie während einer Performance bei "Saturday Night Live" ein Bild von Papst Johannes Paul II zerrissen und mit den Worten „Fight the real enemy“ gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche protestiert. Diese mutige Handlung führte zu weitreichender Empörung und isolierte O'Connor kulturell.

Doch genau in diesem stark polarisierten Moment trat Kristofferson auf die Bühne, um O'Connor vorzustellen. "Ich bin sehr stolz, diese Künstlerin vorzustellen, deren Name gleichbedeutend mit Mut und Integrität geworden ist", sagte er in offensichtlicher Anspielung auf den Vorfall bei "S.N.L.".

Als O'Connor die Bühne betrat, wurde sie von einem Mix aus Applaus und Buhrufen empfangen, die nicht abebbten, während sie still am Mikrofon stand. In diesem intensiven Moment erschien Kristofferson wieder auf der Bühne, legte seinen Arm um O'Connor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. So zeigte er ihr öffentlich seine Unterstützung und wurde zum Symbol für Zusammenhalt und menschlichen Beistand in einer oft gnadenlosen Branche.