Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts haben sich Berichten zufolge dazu entschieden, am Montag Familienangehörige der Geiseln zu treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Eine Bestätigung für das Treffen liegt zwar noch nicht vor, jedoch soll es am Abend stattfinden. Es ist noch unklar, wie viele Angehörige an dem Treffen teilnehmen werden.
Die Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober insgesamt rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Angesichts dieser bedrückenden Situation hatten Zehntausende Menschen in Israel ihre Stimme erhoben und mit einem tagelangen Protestmarsch für die Freilassung der Geiseln demonstriert. Sogar der Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu war Schauplatz der Demonstration.
Eine Lösung für die Freilassung einiger Dutzend Geiseln scheint mittlerweile in greifbarer Nähe zu sein. Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar, einer wichtigen Vermittlerpartei, erklärte, dass es jetzt nur noch sehr geringe Hindernisse für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas gebe. Die verbleibenden Fragen seien eher praktischer und logistischer Natur und betreffen nicht den Kern des Deals, äußerte Al Thani am Sonntag in Doha.
Zum israelischen Kriegskabinett gehören neben Ministerpräsident Netanjahu Verteidigungsminister Yoav Gallant und Minister Benny Gantz. Ron Dermer und Gadi Eisenkot gehören zu den Beobachtern des Kabinetts. Nachdem Familienmitglieder der Geiseln gefordert hatten, auch mit Gallant und Netanjahu zusammenzutreffen, hatten sich Gantz und Eisenkot am Wochenende bereits mit ihnen getroffen. Allerdings waren weder Gallant noch Netanjahu dabei erschienen.