Die Kreuzfahrtbranche, einst in den Tiefen der Pandemie nahezu vergessen, erlebt nun eine beeindruckende Renaissance. Die drei großen Kreuzfahrtgesellschaften erzielten seit der Wiedereröffnung der Wirtschaft mehrfache Renditen und zeigen damit eine robuste Nachfrage sowie die Widerstandsfähigkeit der Branche, die den bisher größten Schock ihrer Geschichte überstanden hat.
Carnival, der größte Kreuzfahrtanbieter weltweit, spielt dabei eine zentrale Rolle und zeigt weiterhin erhebliches Erholungspotenzial, denn der Aktienkurs liegt noch immer 66 % unter dem Wert von Anfang 2018, vor der Pandemie.
Seitdem der Betrieb wieder aufgenommen wurde, gewann Carnival spürbar an Fahrt, was die Aktie als vielversprechende Investition dastehen lässt. Ein wesentlicher Treiber des Erfolgs ist die hohe operative Hebelwirkung, die sich aus den hohen Fixkosten der Kreuzfahrtlinie ergibt. Bei guter Geschäftslage klettern die Gewinnspannen, zumal das Unternehmen für seine Kabinen einen hohen Preis ansetzen kann und die variablen Kosten vergleichsweise gering ausfallen.
Im kürzlich gemeldeten dritten Quartal des Geschäftsjahres, das am 30. September endete, verzeichnete Carnival Umsatz-Zuwächse um 14 % gegenüber dem Vorjahr, was die Erwartungen leicht über 7,9 Milliarden Dollar übertraf. Beeindruckend war der Anstieg des operativen Einkommens um 33 % auf 2,2 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn sogar um 60 % auf 1,7 Milliarden Dollar kletterte. Das bereinigte Nettoeinkommen übertraf die eigene Prognose um 170 Millionen Dollar.
Carnivals starke Leistung war durch solide Preissteigerungen untermauert, die zu Rekordnettoerträgen pro Passagier führten. Die weiterhin hohe Nachfrage sorgt für positiven Rückenwind, der bis 2025 anhalten soll. Das Unternehmen erhöhte seine Prognose für das Gesamtjahr erneut und kalkuliert nun mit einem bereinigten EBITDA von 6 Milliarden Dollar, ein Plus von 40 % gegenüber 2023, und hob es vom zweiten Quartal von ursprünglich 5,8 Milliarden Dollar an. Zudem verkündete das Management einen Vorsprung in den Buchungen für 2025, der bereits die Rekordpreise übertrifft.
Während konkurrierende Reiseunternehmen wie Online-Reisebüros ein verlangsamtes Wachstum vermelden, bleibt Carnivals Momentum stabil und verleiht der Aktie weiteres Aufwärtspotenzial.
Eine der größten Herausforderungen bleibt jedoch die erhebliche Schuldenlast, die Carnival mit Krediten in Milliardenhöhe zur Bewältigung der Pandemie anhäufte.