Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht dringenden Handlungsbedarf in der deutschen Wirtschaftspolitik und fordert eine grundlegende Neuausrichtung. Aufgrund gravierender Defizite in den Haushalten sei Deutschland gezwungen, Einsparungen vorzunehmen und Prioritäten neu zu setzen. Kretschmer kritisiert die bislang verfehlte Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre, die nicht zuletzt durch hohe Energiekosten, Bürokratie und Technologieresistenz gehemmt sei.
Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union begrüßt er, da dieser die wirtschaftspolitischen Herausforderungen in den Fokus seines Wahlkampfes rücke. Kretschmer warnt vor einem Übermaß an bürokratischen Anforderungen auf EU-Ebene und stellt fest, dass diese Deutschland im globalen Wettbewerb, insbesondere gegenüber China und den USA, behindern könnten. Er plädiert dafür, ideologische Scheuklappen abzulegen, um den kostengünstigen Bau neuer Wohnungen und damit eine Senkung der Wohnkosten zu ermöglichen.
Auch die Energiepolitik steht im Fokus seiner Kritik. Er sieht in der Atomenergie weiterhin eine valable Option, da viele europäische Nachbarländer auf diese Form der Energieerzeugung setzen. Eine solche strategische Ausrichtung könne Deutschland einen Wettbewerbsvorteil bieten und die Balance zwischen Ökologie und Ökonomie wahren.
Kretschmer schlägt zudem vor, die Energiewende unter der Expertise einer Kommission neu zu strukturieren. Ein stabiles wirtschaftliches Fundament sei notwendig, um zukunftsfähige Herausforderungen zu meistern. Er moniert die Vernachlässigung der deutschen Infrastruktur und fordert schnelle Maßnahmen zur Vereinfachung bürokratischer Hürden, um Bauprojekte zu beschleunigen. Besonders die Deutsche Bahn und andere Akteure im Infrastrukturbereich benötigen Sicherheit und langfristige Finanzierungen.
Die Einrichtung eines Sondervermögens über 100 Milliarden Euro für Infrastrukturprojekte innerhalb der nächsten zehn Jahre wäre aus seiner Sicht notwendig, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und kommunale Investitionen zu ermöglichen. Eine CDU-geführte Bundesregierung müsse dabei Vertrauen schaffen und den Bürgern mehr Verantwortung zutrauen, indem sie als Ermöglicher agiere und den Weg für ein sicheres und freies Leben ebne.